Entspannt und achtsam durch den Alltag.

Autogenes Training für Kinder

Publiziert am 03.03.2020  von Monika Bücken-Schaal

„Immer, wenn ich Zappel in den Beinen habe, kann ich nicht hören, was Mama und Papa mir sagen.“ (nach „Lotta aus der Krachmacherstraße“ von A. Lindgren)

Ja, „Zappel“ oder auch innere Unruhe genannt, haben heute viele Kinder bereits im Kindergartenalter.

Das Gute ist, dass wir davon träumen dürfen, dass die Kinder (wieder) zu innerer Ausgeglichenheit und Lebensfreude gelangen können. Die 30 Bildkarten zum Autogenen Training können den Kindern dabei helfen.

 

Einfache Vorstellungsbilder aus der Lebenswelt der Kinder

Basierend auf den Vorstellungsbildern aus der Erfahrungswelt der Kinder, begleiten die vorliegenden Übungen und Geschichten des Autogenen Trainings die Kinder zu einem guten Kontakt zum eigenen Körper, zu Wohlbefinden und innerer Ruhe.

Wir sprechen von der Kraft der Vorstellung. Und so gibt es bei diesen Übungen und Geschichten Vorstellungsbilder, die den Kindern helfen können, zur Ruhe zu kommen. Da Schwere und Wärme quasi Voraussetzungen dafür sind, zur Entspannung zu gelangen, werden in diesem Kartenset ganz einfache Beispiele verwendet, die für Kinder leicht nachvollziehbar sind, wie das angenehm schwere Einsinken in eine weiche Turnmatte oder das Erinnern, warmen Kakao zu trinken und den angenehm warmen Bauch zu spüren.

Die Kinder in Kita, Kinderturnen oder Grundschule, denen die Übungen und Geschichten vorgelesen werden, können sich leicht mit den Kindern der Übungen und Geschichten identifizieren und übernehmen intuitiv deren Gefühle von Wohlbefinden, Entspannung und innerer Freude.

 

Stufen des Autogenen Trainings

Die sechs Stufen des Autogenen Trainings bauen aufeinander auf und werden daher in der angegebenen Reihenfolge den Kindern nahegebracht. Innerhalb einer Stufe können die Übungen der bebilderten Karten frei gewählt und einzelne auch gerne mehrfach wiederholt werden. Haben die Kinder bereits mehrere Übungen einer Stufe miterlebt, so kann ihnen in der nächsten Entspannungsrunde die Geschichte, die jeweils die Inhalte einer Stufe abrundet, vorgelesen werden. Durch die Geschichten können sich die Kinder noch mehr auf die wohltuende Körperarbeit und innere Ruhe einlassen.

 

Wohlfühlatmosphäre

Es versteht sich von selbst, dass für diese Entspannungsmöglichkeiten eine Wohlfühlatmosphäre zu empfehlen ist: ein warmer Raum, in welchem vielleicht das Licht gedämpft werden kann, möglichst reizreduziert. Mit einem Chiffontuch und ein paar Glasnuggets ist im Handumdrehen eine Mitte gestaltet. Um sie herum liegen im Idealfall strahlenförmig die Kinder auf ihren Matten.

Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Kinder beim Autogenen Training begleiten, benötigen keine Vorkenntnisse des Autogenen Trainings. Für die Kinder wurden praxiserprobte und ganz einfach nachvollziehbare Vorstellungsbilder ausgewählt, die ihrer Lebenswelt ganz nahe sind. Wichtige Voraussetzung ist zudem, dass die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch selbst ruhig ins Autogene Training starten. Dafür sind drei bis vier tiefe Atemzüge als Einstieg in die eigene Ruhe hilfreich, um die Kinder dann mit ruhiger Stimme durch das Autogene Training führen zu können.

 

Einsatz der Klangschale

Bereichernd und die Entspannung und Ausgeglichenheit deutlich vertiefend ist es, die Übungen und Geschichten mit einzelnen Klängen von einer oder mehreren Klangschalen zu begleiten. Die Klänge der Klangschalen sind wie bei kaum einem anderen Instrument nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren. Somit kann die vortragende Person an den Textstellen, die betont werden sollen, die Klangschale achtsam mit einem Filzklöppel anschlagen. Im Text sind diese Stellen gekennzeichnet (Klangschale = KS). Ist der Klang der Klangschale zu hören, ist es ideal, eine Sprechpause einzulegen, welche zum Nachlauschen anregt.

Die Klänge der Klangschale können Kinder wie Erwachsene gleichermaßen zu wohltuender Entspannung und Ausgeglichenheit führen und somit eine Klangpause im langen Kita- oder Schultag sein. Erfahrungsgemäß erreichen wir gerade auch sehr unruhige Kinder mit körperbetonten Entspannungsmethoden. Durch die wohltuenden Wiederholungen können sie zu hilfreichen Ritualen in den Übergängen im Kita- und Grundschulalltag werden.

Im Video habe ich selbst eine der Entspannungsgeschichten eingesprochen und mit der Klangschale begleitet. Hören Sie gerne einmal hinein!

 

Es verbleibt mir, ihnen viel Freude und klangvolle Entspannung zu wünschen.

Monika Bücken-Schaal
(Dipl.-Sozialpädagogin, Seminarleiterin für Autogenes Training, Diplom; Expertin für Klingende Kommunikation mit Kindern, Klangmassagepraktikerin)

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