Don Bosco Verlag für Pädagogik

Hat es in Betlehem auch geschneit?

Publiziert am 29.11.2017  von Redaktionsteam Spatz - Das Mitmach-Heft für Kinder von 4 bis 7 und ihre Eltern

Was heißt eigentlich „Advent“?
„Advent“ bedeutet ganz einfach „Ankunft“. Gemeint ist damit die Geburt von Jesus an Weihnachten, also seine Ankunft in der Welt. Der Advent ist eine Zeit der Vorfreude und der Vorbereitung auf Weihnachten: Es werden Plätzchen gebacken, Geschenke gebastelt und gekauft und die Wohnung wird geschmückt.
 
Seit wann gibt es Krippen?
Krippen gibt es schon sehr lange. Es heißt, dass der heilige Franz von Assisi die Weihnachtskrippe erfunden hat. Anfang des 13. Jahrhunderts stellte er in einem Stall die Anbetung des Jesuskindes mit einem echten Ochsen, einem Esel und Schafen nach und feierte dort mit den Gläubigen den Weihnachtsgottesdienst. So konnten sich die Menschen besser
vorstellen, was in Betlehem geschehen war.
 
Wer erfand den Adventskranz?
Den ersten bekannten Adventskranz entwickelte Johann Hinrich Wiechern, ein evangelischer Theologe aus Hamburg. Er gründete 1833 das „Rauhe Haus“,ein Heim für Waisen und Kinder aus benachteiligten Familien. Um seinen Schützlingen die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen, steckte er 20 dünne rote und vier dicke weiße Kerzen auf ein Wagenrad. Die weißen Kerzen standen für die vier Adventsonntage, die roten für die übrigen Tage bis zum 24. Dezember. Jeden Tag wurde eine neue Kerze angezündet. Viele Familien und Gemeinden übernahmen eine einfachere Variante mit je einer Kerze für jeden der vier Adventsonntage.
 
Warum stehen in der Krippe Ochs und Esel?
Mit einem Esel reisten Maria und Josef damals von Nazareth nach Betlehem. Die Erklärung für Ochs und Esel zusammen als Teil der Krippe findet man jedoch nicht in der Weihnachtsgeschichte im Lukas-Evangelium, sondern im Alten Testament. Dort ermahnt der Prophet Jesaja das Volk Israel, das von seinem Gott abgefallen ist. Als Vorbild führt er die beiden Tiere an: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“ (Lk 1,3). Ochs und Esel als Krippenfiguren sollen die Christen daran erinnern, Jesus treu zu sein.
 
Wurde Jesus wirklich am 24. Dezember in Betlehem geboren?
Dass Jesus in einem Stall in Betlehem geboren wurde, steht in der Bibel: „Maria wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ (Lk 2,7) Das genaue Datum, an dem Jesus geboren wurde, kennen wir nicht. Wir feiern seinen Geburtstag am 25. Dezember, weil es ab diesem Tag langsam wieder länger hell bleibt. Mit Jesus kehrt also das Licht zurück.
 
Wann ist wirklich Weihnachten, am 24. oder am 25. Dezember?
Am 24. Dezember ist Heiligabend. Denn bei den ersten Christen war es Tradition, dass der nächste Tag nicht um Mitternacht begann, sondern schon am Abend des vorherigen Tages. Außerdem endete am Abend des 24. Dezember mit der Christmette eine Fastenzeit, die es heute aber nicht mehr gibt. Erhalten hat sich aus dieser Zeit, dass viele Familien an Heiligabend ein einfaches Gericht wie Würstchen mit Kartoffelsalat essen. Das große Weihnachtsessen gibt es dann erst am 25. Dezember, dem eigentlichen Weihnachtstag.
 
Wer bringt in anderen Ländern die Geschenke?
Jedes Land hat seine eigenen Weihnachtsbräuche. In Frankreich kommt am 25. Dezember – ähnlich wie in England oder den USA – „Père Noël“, der Weihnachtsmann. In Russland wird Weihnachten erst am 7. Januar gefeiert, denn die Russisch-Orthodoxe Kirche folgt dem Julianischen Kalender, einem anderen Kalender als bei uns. Geschenke bekommen die Kinder in der Silvesternacht von „Väterchen Frost“. Spanische Kinder erhalten erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, ihre Weihnachtsgeschenke. Die Könige werden dort „Los Reyes Magos – die königlichen Magier“ genannt. Ähnlich wie in Spanien gibt es auch in einigen Regionen von Italien erst an Dreikönig Geschenke. Die Hexe Befana bringt sie von Haus zu Haus, auf der Suche nach dem Jesuskind.
 
Hat es in Betlehem auch geschneit?
Nein, wahrscheinlich nicht. In Israel, wo Betlehem liegt, bleibt Schnee nur in den Bergen liegen. Dass es in Betlehem oder Jerusalem schneit, kommt wegen des warmen Klimas nur selten vor.
 
Wer waren die Heiligen Drei Könige?
Die Heiligen Drei Könige waren Sterndeuter aus dem Morgenland, die einem Stern nach Betlehem folgten, um Jesus als dem neugeborenen „König der Juden“ ihre Ehre zu erweisen. Sie brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Diese drei Geschenke waren sehr kostbar und selten, sodass nur reiche Leute oder Könige sie sich leisten konnten. Später dachten sich die Menschen, dass die drei Weisen auch Könige gewesen sein müssen. Man nannte sie Caspar, Melchior und Balthasar. Auf vielen Bildern werden sie als Vertreter der verschiedenen Lebensalter gezeigt. Melchior steht für die Jugend, Balthasar für Erwachsene und Caspar ist auf Bildern oft ein alter Mann. Außerdem stellte man sich vor, dass die drei Könige auf drei verschiedenen Kontinenten zu Hause waren: in Asien, Europa und Afrika. Deshalb ist einer der Könige schwarz.
 
Sind der Nikolaus und der Weihnachtsmann verwandt?
Ja, die Figur des Weihnachtsmanns geht auch auf Sankt Nikolaus zurück. Während bei uns Sankt Nikolaus am Abend des 6. Dezember zu den Kindern kommt und oft das Christkind an Heiligabend die Geschenke bringt, kommt in anderen Ländern am 25. Dezember der Weihnachtsmann. In den Niederlanden heißt er beispielsweise „Sinterklaas“, in den USA „Santa Claus“. Allerdings wird Sankt Nikolaus immer mit einer Mitra, der Bischofsmütze, und einem Bischofsstab dargestellt. Der Weihnachtsmann dagegen trägt meistens eine rote Zipfelmütze und einen rot-weißen Mantel.
 
Was bedeutet CMB?
Um den 6. Januar herum werden wieder die Sternsinger von Haus zu Haus gehen, um folgendes über die Tür zu schreiben: 20 * C + M + B * 14. Die Buchstaben stehen nicht für Caspar, Melchior und Balthasar, sondern sind eine Abkürzung für den lateinischen Segen „christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“.
 
Warum stellt man an Weihnachten einen Christbaum auf?
Die Tradition, einen Tannenbaum als Christbaum aufzustellen, gibt es erst seit etwa 200 Jahren. Er steht mit seinen immergrünen Zweigen für Wachstum und Leben. Früher schmückte man am 24. Dezember einen (Laub)Baum mit Äpfeln, um an die Zeit der Menschen im Paradies zu erinnern.
 
 

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