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Der Jahreskreis
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Familienfeste
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Das Kirchenjahr
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Noch ein paar Feste
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Das ganze Leben
Im Rhythmus des Jahres
Botschaft
Gott hält die Zeit in seinen Händen. Die verschiedenen Jahreskreise machen auf unterschiedliche Akzente der Botschaft Gottes aufmerksam und erinnern an die Schöpfung, an Ereignisse der Heilsgeschichte, an seine Bejahung des Lebens in allen Religionen und Kulturen, an Gottes Mitgehen mit der Familie.
Ziele
Die Kinder sollen
- sensibel werden für den Rhythmus der Zeit;
- ihre Zeit "in Gottes Händen" geborgen wissen;
- besondere Zeiten und Feste des Kirchenjahres verstehen.
Inhalte
Der Jahreskreis: Es gibt verschiedene Jahresrhythmen: Kalenderjahr, Schuljahr, Jahreszeiten, Kirchenjahr. Aber jede Zeit steht in Gottes Händen.
Familienfeste: Für die Feste und Gedenktage in einer Familie könnte man einen eigenen Familienkalender entwerfen, der immer wieder aufmerksam macht, dass Gott die Familie begleitet.
Das Kirchenjahr: In aller Kürze werden die großen Festkreise sowie einzelne Feste des Kirchenjahres
Noch ein paar Feste: In unserer Gesellschaft spielen auch nichtchristliche Feste eine Rolle. Dies ist zu respektieren und manchmal kann man sich mitfreuen.
Das ganze Leben: Schließlich mündet die Zeit in Ewigkeit, denn nach dieser unseren Lebenszeit nimmt uns Gott in seine Ewigkeit auf.
Glaube und Leben
Erfahrungen
Die Kinder erleben all diese hier genannten Feste oder sie hören zumindest davon. Man freut sich, wenn ein Fest gefeiert wird. Wenn man dessen Sinn versteht, wird es noch schöner. Dasselbe gilt für den Rhythmus der Zeit. Ein Mitleben mit dem Kirchenjahr und den Jahreszeiten hilft, bewusster zu leben und ist letztlich auch "gesund".
Religiöse Erziehung
Besonders die religiöse Dimension der Zeit und der verschiedenen Feste soll den Kindern erschlossen werden. Einzelheiten würden freilich den Rahmen dieses Buches sprengen. Hier ist dies eine Anregung für Gespräche und für eine Vertiefung an anderen Orten: in der Schule, in der Pfarrei, in der Familie.
Auf biblische Texte wird indirekt hingewiesen. Sie stehen immer wieder im Hintergrund des Kirchenjahres und einzelner Feste; sie bilden letztlich die Grundlage für den Glauben an die ewige Gemeinschaft mit Gott.
Neben verschiedenen Gebeten ist die Mitfeier des Kirchenjahres eigentlich ein Teil einer "Liturgie des Lebens".
Pastoral-katechetische Hinweise
Es ist immer wieder wertvoll, den Sinn von Festen zu verstehen, die man feiert. Das gilt für die profanen Feste, aber noch viel mehr für die religiösen. In Bezug auf außerchristliche Feste, besonders in anderen Kulturen und Religionen, hilft das Wissen um ihren Sinn zu mehr Verständnis und Toleranz. Man braucht nicht alles mit zu vollziehen oder von allem begeistert zu sein, aber man muss es auch nicht unbedingt bewerten. Jedenfalls sollen die Kinder im Hinblick auf das Mitleben in den Jahreskreisen und das Mitfeiern von Festen eine gute und fröhliche Seite ihres Lebensstils entwickeln.
Eine besondere Anregung ist die Gestaltung eines Familienkalenders, wo man die wichtigsten Daten von Familienereignissen findet: Geburtstage, Namenstage, Hochzeitstag, Todestage, eventuell Tauftage, Jahrestage besonderer familiärer Ereignisse usw. Das soll nicht übertrieben werden, könnte aber ein netter Beitrag für das Familienleben und eine Familienkultur sein, die sicherlich wesentlich von den Kindern mitgetragen wird.
Der wertvolle und natürliche Rhythmus des Kirchenjahres erlebt zur Zeit sogar eine gesellschaftliche Wiederentdeckung. Es kommt jedoch darauf an, dessen tieferen Sinn wach zu halten und zu verstehen. Gesellschaftliche Trends und Moden bleiben zumeist an der Oberfläche. Das kann immerhin Interesse wecken, führt aber noch nicht zur Sache selbst. So ist jede Zeit des Kirchenjahres und jedes Fest eine Anregung, dies im Glauben zu gestalten und mit zu vollziehen. Es zeigt sich, dass dies jeweils nicht nur eine nette Tradition, sondern tatsächlich in ganzheitlichem Sinn gesund und heilsam ist.
In unserer Gesellschaft gibt es freilich auch fremde Feste, mit denen man weniger anfangen kann. Manche werden allgemeiner bekannt und setzen sich gleichsam durch, andere behalten eine besondere Bedeutung für spezifische Gruppen. Das ist die Realität in einer pluralistischen Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Feste zu pflegen und lebendig zu halten. Wo diese langweilig und unverstanden werden, wenden sich die Menschen (auch Christen) "interessanteren" Events zu. So hat es etwa wenig Sinn, gegen Halloween zu sein, aber man sollte Kraft und Fantasie dafür verwenden, die Bedeutung der Feste Allerheiligen und Allerseelen im Leben wieder interessanter, einladender und verständlicher zu verkünden.
Gott ist der Herr der Zeit. Die Zeit aber hat viele Dimensionen. Darauf weisen die unterschiedlichen Jahreskreise und Festkreise hin. Gott steht über der Zeit. In ihm sind auch eventuell widersprüchliche Zeitrechnungen aufgehoben. Er ist in, über und jenseits der Zeit, in Ewigkeit. Vielleicht helfen diese Gedanken von der Vielschichtigkeit der Zeit auch, die Lebenszeit der Menschen mehr als nur eindimensional zu sehen und Gott umso mehr zuzutrauen, dass er uns jenseits dieser Lebenszeit erwartet, um uns in seine Ewigkeit aufzunehmen.