Botschaft
Jesus ist der Freund der Menschen. Die Geschichte seiner Geburt, seines Lebens, seines Todes und seiner Auferstehung zeigt seine Art, den Menschen als "Freund" zu begegnen. Die Freundschaft Jesu gilt auch heute.
Ziele
Die Kinder sollen
- einige wichtige Ereignisse aus dem Leben Jesu kennen lernen;
- glauben können, dass Gott in Jesus Christus einen neuen Bund mit den Menschen schließt;
- Jesus als ihren "besonderen" Freund entdecken.
Inhalte
Jesus ist ein besonderer Freund: Die Freundschaft mit Jesus ist ähnlich, aber doch "anders" als die mit den Mitmenschen.
Die Menschen warten auf Jesus: Anknüpfend an die Messias-Erwartungen des Volkes Israel (siehe Kapitel 2) wird berichtet, wie die Geburt Jesu angekündigt wird.
Jesus kommt zur Welt: Jesus wird in einem Stall geboren. Trotz dieser bescheidenen Umstände kommen Hirten und weise Männer, um "den Messias" zu sehen. Weil König Herodes der Große aber alle neugeborenen Knaben töten lassen will, muss die junge Familie fliehen.
Jesus verkündet das Reich Gottes: Das Zentrum der Verkündigung Jesu ist die Botschaft vom Reich Gottes: Gott ist nahe, er liebt die Menschen. In der Folge gewinnt Jesus Anhänger, aber er schafft sich auch Feinde.
Jesus vollbringt Wunderbares: Die Brotvermehrung, die Beruhigung des Sturmes auf dem See, die Heilung eines Blinden sind nur einige Zeichen, die darauf hindeuten: Jesus ist der Messias.
Freunde Jesu: Als Freund Jesu zu leben bedeutet: Ähnliches wie er zu tun, vor allem die Menschen zu lieben.
Jesu Tod und Auferstehung: In Jesu Tod und Auferstehung finden die Messias-Erwartungen des Volkes Israel eine unerwartete Erfüllung. Dies gipfelt in der Erfahrung: Jesus ist auferstanden. Er lebt!
Glaube und Leben
Erfahrungen
Die Kinder haben vermutlich schon einiges von Jesus kennen gelernt: in der Schule, in der Pfarrei, in der Familie. Jetzt geht es darum, dass dies nicht bloß "religiöses Fachwissen" bleibt, sondern eine Grundlage, die Interesse dafür weckt, Jesus immer wieder neu kennen zu lernen.
Religiöse Erziehung
Die persönliche Beziehung zu Jesus Christus in der Gemeinschaft der Gläubigen ist das zentrale Anliegen des Christ Seins und des Christ Werdens. Im Lesen, Hören und vor allem im Nachempfinden der Ereignisse im Leben Jesu liegen dafür wichtige Anknüpfungspunkte.
Charakteristische biblische Texte aus den Evangelien laden ein, sich an manches aus Jesu Leben zu erinnern oder dies neu zu entdecken.
Das abschließende Gebet (aus dem Gottesdienst) fasst das "Geheimnis des Glaubens" in Bezug auf Jesus Christus zusammen.
Pastoral-katechetische Hinweise
Es wird vorausgesetzt, dass die Kinder schon einiges in der Schule, in der Pfarrei, in der Familie von Jesus erfahren haben. Entscheidend ist es jedoch, diese Erfahrungen offen zu halten. Sie sollen nicht bloß ein Wissen über Jesus sein, sondern vielmehr ein Zugang, seine Freundschaft (immer wieder) zu entdecken. Diese Freundschaft ist ähnlich, aber zugleich ganz anders als die Freundschaft mit Gleichaltrigen oder gute Beziehungen mit anderen Mitmenschen.
Für die Kinder ist es wichtig, dass Menschen ihre eigene Freundschaft mit Jesus bezeugen. Daran können sie sich orientieren und ihren eigenen Glauben entfalten. Zurückhaltend sollte man jedoch sein, den Kindern zu sehr vorzugeben oder ihnen einzureden, wie sie eigentlich glauben sollen. Die Gefahr besteht, dass die Kinder sich dem anpassen, bevor sie selbst eine echte eigene, persönliche Beziehung zu Jesus finden können. Wichtiger wäre, die Kinder zu eigenen Schritten im Glauben zu ermutigen, wie auch immer diese aussehen.
Die in diesem Kapitel ausgewählten Bibelstellen werfen nur einige Blitzlichter auf das Leben Jesu. Im Religionsunterricht, in der Erstkommunionvorbereitung haben die Kinder natürlich schon mehr erfahren. Es wäre gut, auch darüber ins Gespräch zu kommen und das zu ergänzen, was die Kinder über die Texte dieses Buches hinaus wissen. Andere Ergänzungen finden die Kinder in den Evangelien des Sonntagsgottesdienstes und in der heiligen Schrift (Kinderbibel).
Wie sieht Freundschaft mit Jesus heute aus? Einige Hinweise werden hier gegeben: Jesus muss man zuerst kennen lernen, sodann seine Liebe entdecken und diese Liebe im konkreten Leben weitergeben, etwa durch Hilfsbereitschaft, Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit in jeder Form, Verlässlichkeit usw. Dies wird in den folgenden Kapiteln weiter entfaltet.