Don Bosco Verlag für Pädagogik

Das Element Feuer: Faszinierende Flammen achtsam wahrnehmen

Publiziert am 10.10.2023  von Ingrid Semmelmann

Das Feuer gehört neben Wasser, Luft und Erde zu den vier Elementen. Woher die Faszination kommt und wie Kinder das Knistern, Flackern, Rauchen mit allen Sinnen erleben können, erklärt unsere Autorin Ingrid Semmelmann in diesem Beitrag.

Was ist Feuer eigentlich?

Um zu brennen, braucht das Feuer drei Bestandteile: einen Brennstoff (z.B. Holz), Sauerstoff, der direkt mit dem Brennstoff in Kontakt kommt, und Wärme (beispielsweise erzeugt durch ein Streichholz). Nur wenn alle drei Voraussetzungen in einem idealen Mischungsverhältnis gegeben sind, kann Feuer entstehen und brennen.

Die Geschichte des Feuers

Feuer ist für die Menschen seit Urzeiten von Bedeutung: Es kann zerstören, wie die Waldbrände im Sommer deutlich machen, aber mit seiner Wärme auch Leben erhalten. Dass es unseren Vorfahren irgendwann gelang, selbst Feuer zu machen, brachte viele Vorteile mit sich, die die damit verbundenen Gefahren aufwogen: Das Fleisch der erlegten Tiere konnte gegart werden, wodurch es bekömmlicher und länger haltbar wurde. Ein Lagerfeuer hielt wilde Tiere fern, schützte vor Kälte und war nicht zuletzt Mittelpunkt der Gemeinschaft. Hier konnte man sich treffen und austauschen.

Die kulturelle Bedeutung des Feuers

Schon immer war das Feuer in den unterschiedlichen Religionen ein wichtiges Symbol: Es gilt als heilig, reinigend und erneuernd. In der Bibel begegnen uns viele Bilder, in denen Gott durch das Feuer symbolisiert wird, etwa beim brennenden Dornbusch.
In der Literatur zeigt sich die Macht des Feuers beispielsweise darin, dass es magischen Wesen wie dem feuerspeienden Drachen zu einem furchteinflößenden Charakter verhilft. Eine Bilderbuchgeschichte kann als Einstieg ins Thema dienen oder genutzt werden, um die Facetten des Elements während eines Projekts zu verdeutlichen.

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Erleben als Prävention

Kinder haben heutzutage kaum die Möglichkeit, durch genaues Beobachten und Nachahmen in einem sicheren Umfeld die Eigenschaften von Feuer kennenzulernen, da es von Erwachsenen meist als zu gefährlich erachtet wird. Deshalb können Kinder auch oft die Gefahren, die von Feuer ausgehen, nicht richtig einschätzen. Und dabei ist das eigene Erleben in der Regel die beste Prävention. Bieten Sie den Kindern Gelegenheit, dem Element im geschützten Rahmen zu begegnen.

Impuls zur achtsamen Annäherung mit allen Sinnen

Am besten führen Sie die folgende Übung im Freien durch. So erleben die Kinder nicht nur das Licht der Flamme, sondern auch den wärmenden Aspekt des Feuers.

Gespräch zum Einstieg

Bevor Sie ein Feuer (oder eine Kerze) entzünden, kommen Sie zunächst mit Ihrer Gruppe ins Gespräch. So erhalten Sie einen Einblick in die bisherigen Erfahrungen der Kinder mit dem Element. Bei den meisten werden sie geprägt sein von angenehmen Erlebnissen. Bei anderen ist der Gedanke an Feuer vielleicht angstbesetzt, ausgelöst durch Erlebnisse mit einem Brand oder einer Brandverletzung.

Vorbereitung und Material

Vorbereitend sammeln Sie (gern zusammen mit der Gruppe) Holzspäne von harzreichem Holz wie Fichte oder Kiefer. Alternativ können die Kinder Holzreste von daheim mitbringen. Zudem wird bei einem offenen Feuer eine feuerfeste Schale benötigt. Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen, indem Sie Löschwasser in Form eines gefüllten Wassereimers bereitstellen. Sorgen Sie für ausreichend Sicherheitsabstand und besprechen Sie diese Maßnahmen auch mit den Kindern. Ein Feuerzeug oder Streichholz sollte natürlich auch nicht fehlen.

Umsetzung der Aktion

Entzünden Sie nun das Feuer in der feuerfesten Schale und lassen Sie die Kinder die besondere Atmosphäre mit allen Sinnen wahrnehmen. Beobachten Sie gemeinsam, wie das Feuer wächst, und nutzen Sie die folgenden Fragen als Gesprächsanlass:

  • Wie sieht das Licht aus?
  • Wie verändert sich der Schein?
  • Welche Farben hat die Flamme?
  • Wie riecht es beim Entzünden, wie beim Auspusten?
  • Welche Geräusche nehmen wir wahr?

 

Ingrid Semmelmann ist Pädagogin und Autorin. Den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Entwicklung von Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe. Eine echte Herzensangelegenheit ist es ihr, im Rahmen ihrer Weiterbildung zur Naturmentorin, Kindern und Jugendlichen die heimische Natur näherzubringen.

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