Erstkommunion: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Publiziert am 31.08.2021 von Alfons Friedrich
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Für manche kommt es völlig überraschend, andere freuen sich schon lange Zeit darauf. Und in der dritten Klasse ist es so weit: Die Erstkommunion steht an. Was kommt jetzt auf uns zu? Was muss ich alles machen?, fragen sich dann Eltern wie Kinder.
Um die Zeit der Vorbereitung und die Erstkommunion gut mitgestalten zu können, hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Kommunion:
Was ist die Erstkommunion?
In der Bibel wird uns vom Letzten Abendmahl berichtet: Jesus kommt mit seinen Freunden zusammen, spricht das Dankgebet, teilt Brot und nimmt den Kelch. Er sagt dazu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“. Seit dieser Zeit feiern Christen das Abendmahl und erinnern sich damit an Jesus, den auferstandenen Sohn Gottes. Das Ereignis, bei dem Kinder zum ersten Mal am Abendmahl teilnehmen, nennen katholische Christen „Erstkommunion“.
Was braucht es, um mitzumachen?
Wer Erstkommunion feiern will, muss dazu motiviert sein. Das ist in der Regel kein Problem für die Kinder: Zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden genießen sie die Zeit der Kommunionvorbereitung und fiebern regelrecht auf den Tag der Erstkommunion hin.
Für die Eltern bietet der Anlass es eine Chance, nachzudenken: Welchen Stellenwert hat christlicher Glaube in meinem Leben und in meiner Familie? Sich gemeinsam mit dem Kind auf die Erstkommunion vorzubereiten, ist dann für alle ein großes Geschenk.
Auch für Kinder, die noch nicht getauft sind, ist es möglich, sich an der Vorbereitung zu beteiligen. Das Fest der Taufe ist dann ein weiterer wichtiger Schritt zur Erstkommunion hin.
Wie erfahren die Kinder, wann sie „dran“ sind?
Das ist von Pfarrgemeinde zu Pfarrgemeinde unterschiedlich. In der Regel werden die Kinder eines Jahrgangs eingeladen und melden sich mit ihren Eltern zur Erstkommunionvorbereitung an. Zu diesem Treffen sollte der Taufnachweis des Kindes mitgebracht werden. Falls das Kind noch nicht getauft ist, wird über den möglichen Tauftermin gesprochen. Diese Anmeldung geschieht in der Pfarrei durch hauptamtliche oder ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, die als „Katecheten“ zum Teil gemeinsam mit Eltern („Tischmütter", "Tischväter“) die Vorbereitungszeit gestalten.
Was passiert in der Erstkommmunion-Vorbereitung?
In vielen Pfarreien ist der Auftakt zur Erstkommunion-Vorbereitung ein Gottesdienst an einem Sonntag, in dem die Erstkommunionkinder der Gemeinde vorgestellt werden. In den kommenden Wochen folgen dann die einzelnen Vorbereitungstreffen: In diesen Gruppenstunden erleben die Kinder Geschichten aus der Bibel, sprechen miteinander darüber, singen und spielen gemeinsam.
Besondere Ereignisse sind dabei sicher das Backen von Brot oder das Gestalten der Kommunionkerze, aber auch die Vorbereitung einzelner Gottesdienste und schließlich der Erstkommunionfeier selbst.
Welche Unterschiede gibt es bei den Vorbereitungskonzepten?
Für die Vorbereitungszeit gibt es unterschiedliche Konzepte, die entweder eine sehr intensive Vorbereitungszeit oder nur wenige gemeinsame Stunden vorsehen. Welchen „Kurs“ man einsetzt oder ob man die Vorbereitungseinheiten selbst konzipiert, ist abhängig von verschiedenen Faktoren:
- Findet man Eltern, die mitarbeiten wollen?
- Haben die Kinder ausreichend Zeit?
- Wir groß ist die Anzahl der Kommunionkinder?
- Gibt es entsprechende Räume in der Pfarrgemeinde?
- Macht es Sinn, mit der Schule zu kooperieren, die über ein Ganztagesangebot verfügt?
- Verlege ich die Gruppenstunden in den Hort?
Diese Fragen müssen geklärt, die Vorbereitungsdauer festgelegt und der entsprechende Kurs durchdacht und eingesetzt werden.
Kann ich als Familienmitglied bei den Katechet:innen mitmachen?
Vielleicht erinnern Sie sich an die Zeit Ihrer eigenen Erstkommunionvorbereitung, hätten aber dennoch gern Unterstützung bei den inhaltlichen Fragen und der praktischen Umsetzung? Als Katecht:in werden Sie nicht alleingelassen. Bei gemeinsamen Treffen mit den Verantwortlichen der Erstkommunionvorbereitung in der Pfarrgemeinde sollte deswegen genügend Raum für Ihre Fragen sein: Um sich gemeinsam über eigene Erfahrungen auszutauschen, Probleme anzumelden und nach Lösungen zu suchen. Wichtig ist dabei, dass Sie als Katechet:in hinter dem stehen können, was Sie selbst vermitteln möchten. Denn Kinder spüren schnell, wer mit ganzer Überzeugung diese Vorbereitungszeit mitgestaltet. Deshalb sollen auch Fragen zum eigenen Glauben in den Katechet:innen-Runden Platz haben, um auch selbst einen neuen oder vertieften Zugang zum Glauben zu finden.
Wie wird der Erstkommuniontag zum Fest?
Damit die Erstkommunion ein Fest für die Kinder und die ganze Familie wird, ist es wichtig, Eltern und Kinder in die Vorbereitung dieses Gottesdienstes mit einzubinden. Immer wieder gibt es dabei die Diskussion, ob die Kinder in eigenen festlichen Gewändern kommen oder ob die Kinder eine liturgische Kleidung („Kutten“, Alben) tragen. Auch ist es wichtig, die Frage nach dem Fotografen zu klären – nichts stört mehr, als wenn während der Feier zig Personen nach vorn stürmen, um ihr Kind zu fotografieren.
Für die Gestaltung des Gottesdienstes gibt viele Möglichkeiten der Beteiligung: kleine Anspiele, Vortragen verschiedener Texte, die Auswahl kindgerechter Lieder. Stimmt das alles gut zusammen, entstehen gute Voraussetzungen für ein wirklich festliches Ereignis, das in der Familienfeier weiterwirkt (z.B. durch ein kindgerechtes Mittagessen und Angebot für das Kind am Nachmittag).
In manchen Gemeinden gibt es die Tradition, am Abend des Erstkommuniontages eine Dankandacht zu feiern oder am Tag danach mit allen Kommunionkindern einen gemeinsamen Ausflug zu veranstalten.
War's das dann?
Die Erstkommunion ist nicht einfach der abschließende Höhepunkt der Vorbereitungszeit, sondern auch ein Beginn: Denn in den meisten Pfarrgemeinden gibt es Möglichkeiten, Teil einer Gemeinschaft zu werden bei vielen Angeboten und Aktivitäten. Die Erstkommunion ist so gesehen ein wichtiger Meilenstein auf dem Glaubensweg der Kinder und ein Schritt hin zur Bildung einer eigenen Gottesbeziehung.
P. Alfons Friedrich SDB, Studium der Sozialpädagogik und der Katholischen Theologie, ist Leiter eines Großstadt-Pfarrverbandes nach dem Konzept der Familienorientierung mit Angeboten der Beratung, Bildung, Betreuung und Begegnung. Zusammen mit der Sozial- und Religionspädagogin Anja Hirschberger ist er Verfasser eines Erstkommunion-Vorbereitungskurses, der die Kamishibai-Methode aufgreift:
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