Inspirationskarten: Aufräumen im alten Jahr, klar sehen und durchstarten ins neue Jahr
Publiziert am 04.01.2022 von Gesa Rensmann
© Boyarkina Marina/stock.adobe.com
Corona-Pandemie zu Silvester: Nichts geht? Ein bisschen was geht immer, und so hatten wir uns vorgenommen, zu viert einen gemütlichen Abend zu verbringen, - mein Mann und ich, unsere Tochter Ines und ihre beste Freundin Lillie. Um kurz vor Mitternacht wollten wir draußen ein Feuer in unserer Feuerschale entzünden. Aber so ein Abend bis zum Jahreswechsel kann lang werden, eine Idee zur Gestaltung des Abends musste her.
Mir fiel auf, dass ein besonderes Jahr hinter uns lag, geprägt von Corona, Schulschließungen, familiären Umbrüchen und bewältigten Krisen – Anlässe genug, um auf das Jahr zurückzuschauen und das neue Jahr bewusst in den Blick zu nehmen. Und da war sie, die Idee: In meinem Fundus kramte ich nach dem Kartenset „Aufräumen, Klar sehen, Durchstarten!“, eigentlich für die Jugendarbeit gedacht. Aber es sollten ja zwei Dreizehnjährige dabei sein, also eindeutig Zielgruppe, und zwei Erwachsene, die ebenfalls den Wunsch nach klarer Sicht verspürten und sich noch relativ jung fühlen.
Das Kartenset besteht aus 32 Fotokarten in einem handlich kleinen Format. Auf den Karten sind vorn vielfältigste Fotomotive zu finden und auf der Rückseite jeweils Impulsfragen passend zum Foto, z.B. zeigt die Karte Erinnerungsschatz eine Schachtel mit alten Fotos, die wahllos hineingestopft sind. Der Text dazu heißt:
Beim Aufräumen werden auch Erinnerungen wach. Gibt es einen Gegenstand, ein Foto oder ein Kleidungsstück, das für dich mit Erinnerungen behaftet ist und das du niemals hergeben würdest?
Mir gefiel die Idee, die Karten zu nutzen, um gemeinsam spielerisch und doch bewusst den Jahreswechsel zu begehen. Aber was würden die anderen sagen? Ich war auf Verweigerung, Spott und Ablehnung gefasst, doch siehe da: Alle fanden die Idee gut und hatten Lust, sich auf die Übung einzulassen.
Wir legten die Karten für alle gut sichtbar auf unserem Esstisch aus und hielten als Regel lediglich fest, dass wir immer reihum eine Karte auswählen, und erklären, warum uns das Foto angesprochen hat. Wer mochte, konnte den Text auf der Rückseite laut vorlesen und darauf eingehen.
Zu meinem Erstaunen begaben sich mein Mann, Ines und Lillie ganz in das Spiel hinein. Jeder wählte „sein“ Foto jeweils sorgsam aus und nahm den Impuls auf der Rückseite gern an, um das fast vergangene Jahr und das eigene Leben zu reflektieren. Gedanken, Vorstellungen und Wünsche dazu wurden mit allen Anwesenden geteilt.
Wir Erwachsenen konnten uns einmal mehr überraschen lassen, dass die Mädchen, die, passend zu ihrem Alter, sonst gern stundenlang Youtube-Videos mit Schminktutorials anguckten, mit großer Ernsthaftigkeit, mit Tiefsinn und Offenheit nachdachten über das, was ihnen wichtig ist, was sie bewegt und welche Wünsche für das neue Jahr sie hegen.
32 Fotomotive später fühlten wir uns sehr miteinander verbunden, tatsächlich innerlich aufgeräumt und bestens gerüstet für das kommende Jahr, was auch immer es mit sich bringen würde.
Tipp: Wenn nun auch der Silvesterabend schon vorüber ist, so kann diese Idee auch genutzt werden, um ins neue Jahr zu starten! In gemeinsamer Runde kann dass vergangene Jahr betrachtet werden und können neue Impulse für das neue Jahr gewonnen werden!
Von ihrem Silvesterabend berichtet hat: Gesa Rensmann, Programmleiterin bei Don Bosco Medien.
Die Karten sind entnommen aus: "Aufräumen, Klar sehen, Durchstarten!" von Melanie Jacobi und Dirk Meyer. © 2014 Don Bosco Medien München.
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Gesa Rensmann
Gesa Rensmann studierte Lehramt Grundschule. Nach dem Referendariat wechselte sie in die Verlagsbranche um ihre Leidenschaften Pädagogik und Bücher miteinander zu verbinden. Seit 2020 arbeitet sie als Programmleiterin in einem Fachverlag für Frühpädagogik. Mit ihrer Familie lebt sie in einer kleinen Marktgemeinde östlich von München.
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Gesa Rensmann
Gesa Rensmann studierte Lehramt Grundschule. Nach dem Referendariat wechselte sie in die Verlagsbranche um ihre Leidenschaften Pädagogik und Bücher miteinander zu verbinden. Seit 2020 arbeitet sie als Programmleiterin in einem Fachverlag für Frühpädagogik. Mit ihrer Familie lebt sie in einer kleinen Marktgemeinde östlich von München.
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