Kleine Kinder erleben die Corona-Zeit
Publiziert am 30.07.2020 von Monika Lehner
Illustration: Antje Bohnstedt, © 2020 Don Bosco Medien
Die ganze Gesellschaft war und ist von der Corona-Zeit berührt. Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfuhren Veränderungen und Einschränkungen und so waren auch die Kitas und vor allem die Kinder selbst betroffen.
Kleine Kinder erleben die Krise durch optische Veränderungen wie die Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln, durch einen von Abstand und Vorsicht geprägten Umgang der Menschen untereinander und nicht zuletzt durch die Schließung der Kitas. Das ist häufig die drastischste Veränderung, denn plötzlich ist der gewohnte Tages- und Wochenablauf unterbrochen, die größeren Geschwister müssen zuhause konzentriert ihr Homeschooling absolvieren und Mama und Papa haben keine Zeit, obwohl sie zuhause sind. Homeoffice ist eben kein Teil der kindlichen Vorstellungswelt. Also keine Kita, keine Spielkameraden und daheim ist auch alles anders als gewohnt. So kann Verunsicherung entstehen und die Kinder fühlen sich eventuell diffus unwohl.
Ein aufmerksames und liebevolles Elternhaus kann dies sicher gut auffangen. Hier ist viel Kuschelzeit gefragt, aber auch passende Spiel-, Beschäftigungs- und Lernangebote, Bewegung an der frischen Luft und eine kindgerechte Erklärung der Situation. Dies sollte möglichst sachlich und mit einfachen Bildern geschehen und bei aller gebotenen Vorsicht keine Ängste verbreiten. Weder Angst vor dem Virus und der Krankheit noch Ängste im Kontakt mit anderen Menschen und der „Außenwelt“ generell. Vermitteln wir den Kindern weiter eine positive Weltsicht, wenn auch momentan oder sogar dauerhaft die gewohnte Unbefangenheit verloren gegangen ist.
Ein gutes Beispiel kann hier der Umgang mit der Gefahr durch Sonneneinstrahlung geben. Wir müssen uns durch Sonnenschutzcreme und eine passende Kopfbedeckung vor allzu viel Sonneneinstrahlung schützen und haben den bejahenden, lebensfrohen Bezug zur „lieben Sonne“ doch nicht verloren. Also: Vorsicht ja, Angst nein! So lernen Kinder den richtigen Umgang mit dem Coronavirus und ihre Weltsicht darf doch positiv und voller Zuversicht bleiben.
Eine gute Möglichkeit, Kindern das Coronavirus und damit einhergehende Veränderungen in ihrer Lebenswelt spielerisch zu vermitteln und mit ihnen über Erlebtes ins Gespräch zu kommen, ist das Spielfigurenset „Emma und Paul und Corona“. Emma und Paul sind kleinen Kindern häufig schon von anderen Spielfigurensets oder Kamishibai-Bildkartensets bekannt. Die Geschichten greifen immer Situationen aus dem Umfeld kleiner Kinder auf, wodurch sich diese gut mit den beiden Figuren identifizieren können. Das Set bietet aber nicht nur ErzieherInnen die Möglichkeit, kleinen Kindern die Geschichte von Emma und Paul und Corona nach der Textvorlage, die im Set enthalten ist, zu erzählen. Die Geschichten können auch individuell an die Erfahrungen der Kinder in der Kita angepasst werden. Zudem können die Kleinen selbst mit den Figuren spielen und so verarbeiten, was sie während der Corona-Zeit erlebt haben und erleben.
Im folgenden Video zeigt Viola M. Fromme-Seifert mit dem Spielfigurenset "Emma und Paul und Corona", wie eine Geschichte für Kindergartenkinder auf der Erzählschiene erzählt werden kann:
Monika Lehner
Monika Lehner, Erzieherin, langjährige Erfahrung in der Betreuung Unter-Dreijähriger, leitet eine kommunale Kinderkrippe in der Nähe von München und gibt Fortbildungen für ErzieherInnen.
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Monika Lehner
Monika Lehner, Erzieherin, langjährige Erfahrung in der Betreuung Unter-Dreijähriger, leitet eine kommunale Kinderkrippe in der Nähe von München und gibt Fortbildungen für ErzieherInnen.
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