Ein häufig diskutiertes Thema in der Praxisarbeit mit Kindern U3 ist die Frage: Lätzchen ja oder nein? Und wenn ja, welche? Der Markt ist voll von verschiedensten Angeboten: Einweglätzchen, Bindelätzchen, Klettverschluss-Lätzchen, Lätzchen mit Druckknöpfen, Schlupflätzchen, abwaschbare Lätzchen aus Vollplastik, Lätzchen mit „Auffangschale“, extra lange Lätzchen, Lätzchen mit Folienrückseite, Esskittel... Ja, sogar Ärmel-Lätzchen aus Folie findet man in dem breiten Angebot.
Als Pädagoge stellt man sich die Frage: Was soll ein Lätzchen leisten? Was macht Sinn? Lätzchen sollten die Kinderkleidung beim Füttern und Essenlernen vor Flecken und Nässe schützen. Unsere Praxiserfahrung zeigt, Lätzchen ist nicht gleich Lätzchen.
Ein Klettlätzchen lässt sich ratzfatz schließen, kratzt aber an einer empfindlichen Stelle am Hals und hält oft nach einigen Wäschen nicht mehr. Ein Bindelätzchen wird mit einer Schleife umgebunden, die das Kind nicht alleine öffnen kann. Hier besteht Strangulierungsgefahr! Ein Schlupflätzchen wird über den Kopf gezogen, das mag nicht jedes Kind. Am besten versetzt man sich empathisch in die Kleinstkinder und probiert selbst die Lätzchen aus: Mit welchem fühlt man sich wohl? Wie kann man sich bewegen? Kratzt etwas? Kann ich es alleine/selbsttätig abnehmen?
Freiwilligkeit als Prinzip! Es müssen nicht alle Kinder Lätzchen tragen. Die Flüssigkeit der umgeschüttete Suppe oder des Glas wird von so gut wie keinem der angebotenen Lätzchen aufgesaugt und so gilt (wie so oft im Krippenalltag!): Umziehen ist angesagt. Die Kinder sollten immer Wechselwäsche in der Einrichtung haben.
Auf keinen Fall dürfen die Lätzchen der Kinder unter den Teller geschoben werden. Dadurch würden die Kinder unangenehm fixiert. No go!
Praxistipp:
In der Arbeit mit U3 Kinder bewährt haben sich Windeln und Geschirrtücher, die als Lätzchen benutzt werden. Die „Lätzchen“ können locker an den Ecken um den Hals gebunden, oder aber als Serviette auf den Schoß gelegt werden.
Auch lohnt es sich bei Eltern nachzufragen, welche Lätzchen zu Hause benutzt werden. So zeigt man Interesse für die Vorerfahrungen der Kinder und die Kleinsten erleben ihre ersten Tage in der Krippe mit ähnlichen Ritualen wie zu Hause!
Annette Reisinger
Annette Reisinger ist staatlich anerkannte Erzieherin, Qualifizierte Krippenpädagogin, Fachpädagogin für Bildungs- und Beratungskompetenz und Systemischer Fähigkeiten Coach. Sie ist in der Fortbildung tätig mit dem Schwerpunkt Krippenpädagogik und naturwissenschaftliches Lernen und Forschen.
mehr zum AutorS Ba
01.06.2020 22:12Uhr
Wir haben Lätzen mit Druckknopf und die Kinder lieben sie! Sie dürfen sie selbst holen und wir helfen beim Anziehen! SIE müssen nur dran ziehen dann gehen die Knöpfe auf, so können sie sie selbst ausziehen! Fördert auch die Partizipation! WINDELN wären viel zu groß und zu unhandlich!
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Annette Reisinger
Annette Reisinger ist staatlich anerkannte Erzieherin, Qualifizierte Krippenpädagogin, Fachpädagogin für Bildungs- und Beratungskompetenz und Systemischer Fähigkeiten Coach. Sie ist in der Fortbildung tätig mit dem Schwerpunkt Krippenpädagogik und naturwissenschaftliches Lernen und Forschen.
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S Ba
01.06.2020 22:12Uhr
Wir haben Lätzen mit Druckknopf und die Kinder lieben sie! Sie dürfen sie selbst holen und wir helfen beim Anziehen! SIE müssen nur dran ziehen dann gehen die Knöpfe auf, so können sie sie selbst ausziehen! Fördert auch die Partizipation! WINDELN wären viel zu groß und zu unhandlich!
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