Was wird am Reformationstag gefeiert?
Als Gedenktag der Reformation wurde nicht etwa der Geburtstag oder Todestag Martin Luthers gewählt, sondern der 31. Oktober: der Tag, an dem der Mönch Martin Luther im Jahr 1517 – so wird es überliefert – 95 Thesen an die Schlosskirche für alle Besucher gut sichtbar befestigt hat. Das war der Startschuss für die Bewegung, die eine Erneuerung der Kirche nach sich zog und die wir heute Reformation nennen.
Von Martin Luthers Thesen zur Partizipation im Kindergarten/in der Grundschule
In den Veranstaltungen rund um das 500-jährige Reformationsjubiläum ist deshalb immer auch von Luthers "Thesen" die Rede. Auch Kindergärten wollen ihre Kita-Kinder mit einbinden in die Veranstaltungen und Feste, die in diesem Jahr vielerorts stattfinden. Wer also das Thema Reformation und Martin Luther aufgreifen will, wird am besten die Geschichte von Martin Luther und vom "Thesenanschlag" an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg erzählen. Das abstrakt klingende Thema kann dabei sehr anschaulich gemacht werden. Den Begriff "Thesen" beispielsweise beschreibt Susanne Brandt in ihrem Mini-Bilderbuch Martin Luther für Kinder ganz verständlich: "Viele Menschen fürchten sich immer noch vor Gott. Aus Angst vor Höllenstrafen bezahlen sie Geld für Ablassbriefe und hoffen auf Rettung. Martin wird wütend über solche Geschäfte. Gottes Liebe ist doch ein Geschenk! Alle Menschen sollen erfahren, dass man Gottes Liebe nicht mit Geld kaufen kann. Deshalb schreibt er seine Gedanken auf und nagelt die Botschaft an die Tür der Schlosskirche."
Oder anders gesagt: Martin Luther überlegt lange; dann fasste er die Probleme, die ihm aufgefallen waren und Lösungsvorschläge, wie man die Probleme lösen könnte, in 95 Sätzen zusammen. Diese Sätze oder Behauptungen ergaben die "Thesen". Weil er die Thesen öffentlich bekannt gemacht hat, ist Martin Luther für uns heute immer auch ein Mensch, der Mut und Zivilcourage gezeigt hat. Dies sind Werte, die wir auch unseren Kindern "mitgeben" wollen: Wir wollen, dass sie früh lernen, in Auseinandersetzung mit anderen ihre Meinung zu bilden und diese Meinung auch zu äußern. Das ist unter anderem ein Aspekt von "Partizipation", um die sich viele Einrichtungen mit Kindern bemühen. Die folgende Idee bringt zum einen das Thema "Luther und die Reformation" spielerisch zu den Kindern, zum andern testen die Kinder ihre Partizipationsmöglichkeiten.
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Esther Hebert
Esther Hebert ist Theologin und Verlagslektorin für Religionspädagogik. Mit ihrer Familie lebt sie bei Freising.
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Esther Hebert
Esther Hebert ist Theologin und Verlagslektorin für Religionspädagogik. Mit ihrer Familie lebt sie bei Freising.
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