Das Element Luft: Ein lebenswichtiges Gut schätzen lernen und erfahrbar machen

Publiziert am 27.02.2024  von Ingrid Semmelmann

Luft gehört neben Wasser, Feuer und Erde zu den vier Elementen. Auch wenn wir sie nicht direkt sehen, umgibt sie uns immer und wir atmen sie regelmäßig ein. Warum das Element so kostbar ist und wie es für Kinder im Kita- und Grundschulalter erlebbar wird, erklärt unsere Autorin Ingrid Semmelmann.

Was ist Luft?

Luft ist nicht sichtbar, weil sie farblos und durchsichtig ist. Saubere Luft ist darüber hinaus geruch- und geschmacklos. Sie ist ein Gasgemisch und besteht vor allem aus Stickstoff (78 %), Sauerstoff (21 %), aber auch aus Edelgasen (1 %) wie Kohlenstoffdioxid. Luft hüllt die Erde wie ein schützender Mantel ein. Diese Lufthülle wird auch Atmosphäre genannt und reicht bis in den Weltraum. Je höher man kommt, desto dünner wird die Luft, weil sie dann nicht mehr so viel Sauerstoff enthält.

Tipp: Was verbinden die Kinder mit Luft? Sammeln Sie spontane Äußerungen und Assoziationen. Nutzen Sie diese als Gesprächsanlass zum Einstieg oder zur Vertiefung des Themas. Erläutern Sie gegebenenfalls die Bedeutung von Sätzen wie „Wir gehen raus an die frische Luft“ oder „Es herrscht dicke Luft“.

Wie kommt der Sauerstoff in die Luft?

Alle Lebewesen der Erde brauchen den Sauerstoff zum Atmen. Doch wer sorgt für Nachschub? Ein wichtiger Sauerstoff-Lieferant ist der Wald. Bäume funktionieren vereinfacht dargestellt wie ein Dunstabzug: Sie nehmen Luft aus der Atmosphäre auf. Dabei filtern sie Schadstoffe und verarbeiten das in der Luft enthaltene Kohlendioxid mithilfe von Lichtenergie zu Zucker, den der Baum zum Wachsen benötigt. Dieser Prozess wird Fotosynthese genannt. Als Abfallprodukt gibt der Baum Sauerstoff frei. Auch der Baum atmet und verbraucht hierfür Sauerstoff – allerdings weitaus weniger, als er produziert.

Tipp: Älteren Kindern können Sie den Prozess mithilfe eines Schaubildes erläutern oder zur Vertiefung des Themas über den Schutz des Ökosystems Wald sprechen.

Wie bleibt die Luft sauber?

Saubere Luft ist wichtig für das Wohlbefinden aller Lebewesen. Ist die Luft nicht sauber, nehmen wir mit jedem Atemzug neben gutem Sauerstoff auch verunreinigte Luft in unseren Körper auf. Luftverschmutzung wird hauptsächlich vom Menschen verursacht. Zu großen Teilen gelangen Schadstoffe etwa mit dem Ausstoß von Emissionen durch den Verkehr in die Luft.

Tipp: Überlegen Sie mit den Kindern, wie wir im Alltag für mehr saubere Luft sorgen können. Es hilft beispielsweise bereits, wenn wir kurze Wegstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Auch ein regionaler Einkauf sorgt für die Luftreinhaltung, da Transportwege eingespart werden.

Wie kann man Luft mit den Sinnen wahrnehmen?

Luft spürbar machen

Zur Annäherung an das Element Luft können Sie folgendes Wahrnehmungsspiel mit Tüchern durchführen.

Teilen Sie paarweise Seidentücher aus. Jeweils ein Kind nimmt das Tuch und erzeugt durch leichtes Wedeln einen sanften Luftzug an Armen, Beinen oder am Gesicht des Partners. Dieser spürt den Lufthauch als leichtes Streicheln am Körper. Danach werden die Rollen getauscht. Sprechen Sie im Anschluss mit der Gruppe darüber, wie sich die Luft angefühlt hat: Sie ist kühl, kitzelt und bewegt die kleinen Körperhärchen.

Tipp: Wenn ein leichter Wind weht, lässt sich Erfahrung natürlich auch im Freien machen. Die Augen sind geschlossen, die Beine hüftbreit auseinander, die Arme leicht zur Seite gestreckt, die Finger gespreizt. Die Kinder nehmen den Wind auf der Haut und in den Haaren wahr und atmen tief ein.


Luft sichtbar machen

Im Freien lässt sich die Wirkung von Luft auch sichtbar machen mit bunten Windspielen aus Aststücken und Paketschnur.

Bei einem Spaziergang, z.B. im Wald, werden unterschiedlich lange Stöcke vom Boden gesammelt. Die Kinder können die Stöcke beliebig verzieren (bemalen, mit Wolle umwickeln …) oder ganz natürlich belassen. Ein etwas längerer Stock dient als waagerechte Stange. Mit einer Paketschnur werden unterschiedlich lange Äste daran befestigt. Hängen Sie das Windspiel an einem Platz im Freien auf. So können die Kinder beobachten, wie sich die kleinen Stöckchen im Wind bewegen.

Tipp: Werden die Äste nah genug nebeneinander platziert, lässt sich die Luft auch hörbar machen. Als „Lückenfüller“ können Schneckenhäuser oder Muscheln mit in das Windspiel eingearbeitet werden.

 

 

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