Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen
Bereits wenige Wochen nach ihrer Geburt beginnen Babys, ihr Lächeln zur Kontaktaufnahme bewusst einzusetzen. Ob sie wohl schon die chinesische Weisheit kennen, dass Lächeln der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist?
In ihrem Buch "Schatzbuch des Lachens" sagt Charmaine Liebertz: "Eine humorvolle Erziehung steht auf diesen Grundpfeilern: Vertrauen, Güte, Mitgefühl und Wertschätzung. Schon ein hintergründiges Augenzwinkern und ein verstohlenes Lächeln stärken Ihre Verbundenheit zum Kind und geben ihm Zuversicht."
Lachen ist Lernen
Eins ist klar: Kinder können unsere Lehrmeister sein, was das Lachen betrifft. Sie lachen im Schnitt 400-mal am Tag, wir Erwachsenen nur 15-mal. Und Kinder beweisen Humor, sie lachen "trotzdem". Zum Beispiel wenn sie hinfallen - sofern nicht ein Erwachsener sie auf den Ernst der Lage aufmerksam macht. Das gemeinsame Lachen hilft ihnen dabei, wieder aufzustehen, es noch einmal zu versuchen, weiter zu lernen.
Schon Babys lernen schneller, wenn sie dabei lachen, wie französische Forscher herausfanden. Dass "der Ernst des Lebens beginnt", wenn man in die Schule kommt, wenn das Lernen ganz offiziell beginnt, ist also eher eine kontraproduktive Einstellung. Mit Humor geht eben alles leichter, Lachen macht sogar schlau, denn es hilft, Fehler schneller abzuhaken und weiterzumachen. Ein derart gütiger Umgang mit unseren eigenen Fehlern und denen der Kinder bringt Entspannung und Leichtigkeit in den Kindergartenalltag.
Fehler sind etwas, das falsch ist, sie sind also Un-Sinn.
Und über Unsinn lachen wir doch eigentlich gerne!
Lachen ist ansteckend - und zugleich die beste Medizin
Um eine wahre Humor-Epidemie auszulösen, müssen wir natürlich unseren eigenen Vorrat aufstocken, z.B. mit diesem Video, mit einem lustigen Film oder Buch - und vor allem, indem wir uns mit humorvollen Menschen umgeben, die gerne lachen. Zum Beispiel also mit Kindern, die von sich aus deutlich mehr lachen als wir. In dieser Hinsicht sind Erzieherinnen Glückspilze!
Lachen ist wirklich gesund und unterstützt sogar Heilungsprozesse. Das Gehirn reduziert die Produktion von Stresshormonen; mehr Serotonin, im Volksmund als "Glückshormon" bezeichnet, wird ausgeschüttet; der Atem vertieft sich, was die Zellen mit mehr Sauerstoff versorgt und den Kreislauf anregt und eine Untersuchung in den USA legt nahe, dass das Immunsystem gestärkt wird.
Fake it 'til you make it
So tun als ob, bis man es kann. Der Sozialpsychologe Fritz Strack fand bereits in den 80er-Jahren in einer Studie heraus, dass unsere Mimik, also z.B. unser Lächeln, nicht nur der Ausdruck von Gefühlen ist, sondern diese auch verstärkt oder gar hervorruft. Heute spricht man in der Psychologie von "Embodiment". Psychische Zustände drücken sich nicht nur im Körper aus, z.B. wenn uns etwas "auf den Magen schlägt" oder wenn wir an Verspannungen leiden, sondern auch umgekehrt: Hochgezogene Schultern oder ein hängender Kopf, ein beschwingter Schritt oder nach oben gezogene Mundwinkel beeinflussen auch unser Gemüt. "Mind follows body", der Geist folgt dem Körper.
Lachyoga
Bei der hohen "Ansteckungsgefahr" des Lachens und dem Embodiment-Prinzip setzt auch das Konzept des Lachyogas an, das immer beliebter und inzwischen auf für Kinder entdeckt wird. Cornelia Leisch, Autorin von "Lachyoga mit Kindern", empfiehlt für Kinder 30-minütige Lach-Sessions. Sie beschreibt darin Übungen mit Namen wie "Nikolaus-Lachen", "Ameisen in der Hose", "Ich-will-aber-nicht" oder "Weinen-Lachen".
Lachen am Morgen … für den Morgenkreis
Am Morgen können wir gemeinsam mit dem Kindern eine Lachdusche nehmen (ein Innenkreis wird von einem Außenkreis, der sich dabei erst auf den Innenkreis zu und dann um ihn herum bewegt, mit sanftem Lachen geduscht) - danach das Abtrocknen nicht vergessen (den Körper mit den Händen mit kräftigen Strichen entlangfahren, als ob man Wasser abstreifen würde, die Arme und Beine, dann Brust, Bauch und Rücken können auch abgeklopft werden). Wichtig ist natürlich auch das Auftragen einer Lachcreme (beide Handflächen aneinander reiben und so Lachcreme "produzieren" - diese Creme in unserem Gesicht verteilen und dabei wohlig lachen. Wir dürfen auch anderen Teilnehmern von unserer "Creme" ganz vorsichtig einen Tupfer auf die Nase geben.)
Eva-Maria Maywald
Eva-Maria Maywald illustrierte für Don Bosco Medien einige Kamishibai Bildkartensets und leitet inzwischen die Abteilung Marketing. Davor war sie Sängerin, Gesanglehrerin und Produktmanagerin für Orff-Instrumente. Sie interessiert sich brennend für alles Zwischenmenschliche und absolvierte nebenberuflich unter anderem eine Ausbildung im Bereich Traumaheilung.
mehr zum AutorMann lacht in der U-Bahn
Claudia Unterrainer
30.09.2016 15:23Uhr
Ohja, Lachen ist die beste Medizin und wenn man's gemeinsam macht ist es noch viel lustiger. Es schweißt richtig zusamme und, mit einem Lächeln kommt man weiter. Wie singt man so schön..."ein bisschen Spaß muss sein - dann ist das Herz voll Sonnenschein..."
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Eva-Maria Maywald
Eva-Maria Maywald illustrierte für Don Bosco Medien einige Kamishibai Bildkartensets und leitet inzwischen die Abteilung Marketing. Davor war sie Sängerin, Gesanglehrerin und Produktmanagerin für Orff-Instrumente. Sie interessiert sich brennend für alles Zwischenmenschliche und absolvierte nebenberuflich unter anderem eine Ausbildung im Bereich Traumaheilung.
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Claudia Unterrainer
30.09.2016 15:23Uhr
Ohja, Lachen ist die beste Medizin und wenn man's gemeinsam macht ist es noch viel lustiger. Es schweißt richtig zusamme und, mit einem Lächeln kommt man weiter. Wie singt man so schön..."ein bisschen Spaß muss sein - dann ist das Herz voll Sonnenschein..."
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