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Mach doch mal Pause

Publiziert am 13.08.2015  von Gabriele Kubitschek

Der Wert von Entspannung für alle pädagogischen MitarbeiterInnen bleibt in der Diskussion über das rechte Fördern und Fordern in der Kitapädagogik oft noch zu wenig beachtet. Doch wer viel und engagiert arbeitet, braucht auch Entspannung.

 

Nutzen Sie Ihre Chancen
In einer Kita zu arbeiten bedeutet, viele Entscheidungen selbstständig zu treffen. Die Frage "Wie gestalte ich den Tagesablauf, wie die Wochen- oder Jahresplanung?" hat viel damit zu tun, wie bewusst Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und die der Kinder wahrnehmen und miteinander verknüpfen.

Regelmäßige Entspannungsrituale einplanen
Mit den Kindern gemeinsam zu entspannen, ist eine wunderbare Möglichkeit, als Gruppe zusammenzuwachsen. Wenn Sie als Erzieherin und Erzieher gestresst sind, erhöht sich automatisch der Stresspegel in der Gruppe und umgekehrt! Ähnlich wie ein Wasserglas mit Tinte. Schon ein bisschen Tinte färbt das gesamte Wasser und nicht nur Teile davon. Planen Sie deshalb täglich Ruhephasen ein.
Zum Beispiel Rückenkrabbler, kurze Entspannungsreisen mit oder ohne Musik und Übungen aus der Pädagogischen Gymnastik. Die Kinder werden dabei ruhiger und Sie selbst dürfen dabei ebenfalls einfach mal loslassen.

Teamgeist und Freundschaft
Wer sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen gut versteht, hat auch eine gute Möglichkeit, sich auszusprechen und für Belastendes eine Lösung zu finden. Ein freundschaftlicher Umgang tut der Seele gut. Vielleicht ist es in Ihrem Team schon so, vielleicht könnten Sie es auch anregen. Entspannend und stärkend wäre es auf alle Fälle für alle.

Eigene Bedürfnisse kennen
Vor lauter Arbeit spüren wir oft nicht mehr, was wir wirklich brauchen, damit es uns gut geht. Stellen Sie sich die Frage: Wann fühle ich mich wohl und was brauche ich dafür? Gehen Sie einige Minuten dieser Frage nach und schreiben Sie sich stichpunkthaft auf, was Ihnen wichtig ist. Was leben Sie davon in Ihrem Alltag? Was fehlt? Erst wenn Sie dies wissen, können Sie an der Situation etwas ändern.

Genügend Wasser trinken
Unser Körper braucht Wasser, um gut zu funktionieren. Stresshormone können z.B. schneller wieder abgebaut werden wenn Ihr Körper über ausreichend Wasser verfügt.
 
Dehnen und strecken
Ihre Muskeln geraten durch Stress in Alarmbereitschaft und sind angespannt. Dehnen und Strecken lockert die Muskulatur. Scheuen Sie sich nicht zu gähnen. Es vertieft Ihre Atmung und entspannt Sie ganz nebenbei.
 
Kleine Pause zwischendurch
Am Vormittag sind die Kraftreserven meist noch voll. Trotzdem, nehmen Sie sich zwischendurch gezielt fünf Minuten Zeit, um auch am Nachmittag noch Energie zu haben. Ziehen Sie sich kurz zurück und tun Sie, was auch immer gut für Sie ist. Schauen Sie zum Beispiel in die blauen Wolken, betrachten sie die Regentropfen, hören Sie wie die Vögel zwitschern, trinken Sie eine Tasse Tee oder lassen Sie kaltes Wasser über Ihre Unterarme laufen. Sie werden länger mit Geduld für die Kinder da sein können.

Mittagspause
Jetzt ist Abschalten angesagt. Nutzen Sie die Mittagspause für einen Spaziergang. Der Tapetenwechsel bringt Sie auf andere Gedanken. Wenn Sie sich ins Mitarbeiterzimmer zurückziehen, können Ohrenstöpsel helfen, den Lärmpegel vor der Tür auszuschalten, und Kopfhörer, um sich mit Musik oder einem Hörbuch in eine andere Welt hineinzuträumen. Abschalten bedeutet, an etwas ganz anderes zu denken und nicht die Pause dafür zu nutzen, um zum Beispiel den nächsten Elternabend mit einer Kollegin zu planen. Schenken Sie sich „wirkliche“ Ruhe oder Bewegung, je nachdem was Sie jetzt gerade brauchen.

Nachmittagstief und was jetzt?
Besonders nach einem schweren kohlenhydratreichen Mittagessen und etwas Süßem danach, kann es am frühen Nachmittag zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels kommen. Vor allem im Zeitfenster zwischen 12 und ca. 14 Uhr erwischt die Meisten, je nach individuellem Biorhythmus, ein echtes Leistungstief. Neben frischer Luft und etwas mehr Ruhe könnte hier ein Stück Obst, rohes Gemüse oder ein Vollkornbrot helfen, den Abfall des Blutzuckerspiegels wieder rasch auszugleichen.
 
Feierabend
Wie oft nehmen Erzieherinnen und Erzieher die Sorge um ein Kind mit in den Feierabend. Doch Grübeln hilft nicht. Versuchen Sie lieber schon den Heimweg dafür zu nutzen, um loszulassen. Radfahren kann ebenso ablenken, wie die neuesten Schaufenster um die Ecke. Entdecken Sie die Welt um sich herum oder die Stille im Wald. Manchmal hilft auch ein Verabschiedungsritual wie die Lichtdusche oder das bewusste Abschließen der Kindergartentür, um alles Belastende hinter sich zu lassen.
Was auch immer Sie als „Ihre“ ganz persönliche Entspannungsmethode entdecken - Atemübungen, Shiatsu, Tanzen, ein Gespräch mit der besten Freundin oder ein Schaumbad - tun Sie einfach was Ihnen Spaß macht, jetzt und heute. Das ist der beste Weg, um gesund zu bleiben und sich die Freude am Leben und Ihrer Arbeit zu erhalten. Denn die nächste Herausforderung wartet sicher schon.

 

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