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Wie können wir die psychische Verfassung von Kindern in der Corona-Krise stärken?

Publiziert am 07.02.2021  von Monika Bücken-Schaal

Versuchen wir doch einmal, uns ein Bild davon zu machen, wie es vielen Kindern zurzeit geht.
Sofern es möglich ist, werden Kinder zur Zeit des Lockdowns für Wochen und Monate zu Hause betreut, wo Mutter oder Vater eventuell im Homeoffice arbeiten oder auf andere Art gebunden sind. Zu Hause erleben die Kinder manches Mal, dass ihre Eltern sich wünschen, die Kinder würden (endlich) wieder in die Kita gehen … Noch dazu fehlen den Kindern ihre Freunde. Wenn Eltern sich damit konfrontiert sehen, ihrem Beruf und der Kinderbetreuung nicht gleichermaßen gerecht werden zu können, und sich mit der Situation allein gelassen fühlen, kann sich dieses ungute Gefühl leicht auf ihre Kinder übertragen – denn Kinder haben für nichts so sehr eine "Antenne" wie für die Gefühle ihrer festen Bezugspersonen, an erster Stelle den Eltern.


Verunsicherung

Charakteristisch für diese Zeit ist unter anderem, dass alles ein Stück anders ist als vor der Corona-Zeit, z.B. die Fragen, wo die Eltern tagsüber sind und ob sie wieder viel arbeiten müssen, ob die Kinder heute ohne ihre Freunde Freude am Spiel finden, welche Kinder heute in der Kita-Gruppe sind, wo es Essen gibt … und wann es wieder so wird wie früher. Dieses Anders-Sein kann ziemlich viel durcheinander wirbeln und alle verunsichern!
 

Was kann helfen? Klare Struktur und innerer Halt

Was brauchen die Kinder in dieser für Groß und Klein herausfordernden Zeit besonders? Zwei Aspekte sollen an dieser Stelle genannt werden.
Die Kinder brauchen gerade jetzt eine möglichst klare und transparente Struktur in ihrem Tagesablauf, die Orientierung und somit Sicherheit gibt. Dies bezieht sich auf die Zeit des Aufstehens, der Mahlzeiten, des Spielens – allein bzw. mit Mama oder Papa, des Rausgehens, der allabendlichen Gepflogenheiten des Zubettbringens und vieles mehr. Darüber hinaus brauchen die Kinder inneren Halt, den sie z.B. in Form von Mut machenden Gedanken und Inseln der Geborgenheit erleben können, sowie Möglichkeiten, Unmut und überschießende Energien rauslassen zu können. Der äußere Rahmen, also die Struktur, und der innere Halt können gut miteinander kombiniert werden und den Kindern ein Stück Ruhe, Freude und Ausgeglichenheit (wieder)geben. Dabei hilft die stetige Wiederholung einzelner Ideen, damit diese zu Ritualen werden können, welche bekanntermaßen mentale Stärke und Sicherheit geben.


Rituale für mentale Stärke

Bitte tief durchatmen! Dies alles können ganz kleine und spontan umsetzbare Ideen sein, die jedoch bei Kindern (und Erwachsenen) mitunter große Resonanz auslösen. Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden, ganz im Gegenteil. Schauen Sie, was die Kinder und Sie gleichermaßen anspricht, und was zudem hilft, kribbelige Situationen aufzufangen.
Mit mehreren Impulsen werden auf diesem Blog in den kommenden Tagen konkrete Ideen aufgezeigt, wie Eltern und pädagogische Fachkräfte spontan und mit geringem Zeitaufwand Akzente setzen und Halt geben können.

Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei!
Monika Bücken-Schaal

Hier finden Sie den ersten Impuls "Sonnenstrahlen und Wolken" - eine kreative Idee, um Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Monika Bücken-Schaal, Dipl.-Sozialpädagogin, Seminarleiterin für Autogenes Training (Diplom), KLIK-Expertin (Klingende Kommunikation mit Kindern), gibt Fortbildungen für pädagogische Mitarbeiter:innen von Kitas rund um Bewegung - Ruhe - Klänge.
Hier geht es zur Homepage der Autorin.

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