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Fit für die Schule? Was bedeutet dies in Zeiten von Corona?

Publiziert am 29.07.2021  von Sarah Haider

Die Frage, ob ein Kind „fit für die Schule ist“, stellen sich Eltern, Erzieher:innen, Lehrer:innen und alle begleitenden pädagogischen Fachkräfte Jahr für Jahr. Seit der Corona-Pandemie erhält diese Frage nun noch einmal eine besondere Bedeutung: Vorschulunterricht, schulvorbereitende sowie schulübergreifende Projekte oder Sprachvorkurse sind weitgehend ausgefallen. Die Förderung im häuslichen Umfeld war unterschiedlich intensiv oder zum Teil gar nicht vorhanden. Daher ist mehr denn je davon auszugehen, dass der körperliche, kognitive und emotionale sowie soziale Entwicklungsstand von Vorschulkindern und Schulanfänger:innen stark differiert.

Unterschiedliche Voraussetzungen

So werden Kinder im Vorschul- und Schuleintrittsalter in den letzten Monaten sehr unterschiedlich ausgeprägte Erfahrungen gewonnen haben betreffend:

  • Einhalten und Verinnerlichen von festen Tagesabläufen und Ritualen im Kindergartenalltag

  • Soziales Lernen wie Verhaltensregeln, Empathie, Konfliktfähigkeit und miteinander umgehen, besonders in Gruppensituationen

  • Durchhaltevermögen und Merkleistungen bei verschiedenen kleinteiligen Arbeitsaufträgen

  • Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmung, wie z.B. aktives Zuhören, im Sitzkreis selbstständig und leise sitzen bleiben

Infolgedessen haben die sogenannten Basiskompetenzen für den Anfangsunterricht wie grundlegende motorische Fähigkeiten, emotionale und soziale Stabilität, sprachliche und mathematische Grundkompetenzen sowie Arbeits- und Sozialverhalten oftmals weniger Förderung erfahren können.

Übergang zwischen Kita und Grundschule

Um einen möglichst reibungslosen Übergang zwischen Kita und Grundschule zu schaffen und vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen eine solide Basis für einen erfolgreichen Bildungsweg zu ebnen, eignen sich besonders folgende pädagogische Angebote:

  • Individuelle Förderung (einzeln oder in Kleingruppen), z.B. der phonologischen Bewusstheit durch Reimen, Silbenklatschen und Anlaute hören

  • Unterrichtsbegleitende Fördermaßnahmen im Bereich der Basiskompetenzen im laufenden Schuljahr

  • Fokus auf Festigung der Sprachkompetenz als Schlüssel zur Bildung

  • Anpassungen im Schulalltag: häufiger Wechsel zwischen Konzentrations- und Entspannungsphasen

  • Bewegungsangebote, auch draußen in der Natur, und Integration von Achtsamkeitsritualen, um die emotionale Kompetenz zu stärken

  • Stärkung der sozialen Kompetenz durch vermehrte Gruppenarbeit

Aufholen nach Corona

Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ hat die Bundesregierung auf die gestiegenen pädagogischen Anforderungen und Herausforderungen reagiert und umfassend Finanzmittel bereitgestellt, sodass in vielen Einrichtungen und Schulen Maßnahmen in Planung sind oder bereits umgesetzt werden. So können pandemiebedingte Bildungsverzögerungen und -defizite wie:

  • fehlende Finger- und Handgeschicklichkeit,

  • Merkfähigkeit,

  • Raumlage-Verständnis,

  • Zahlenverständnis und Mengenerfassung,

  • Kooperation und soziales Lernen

  • Konzentration und Durchhaltevermögen

  • Sprachkompetenz

nachhaltig ausgeglichen werden.

Auf dieser Übersichtsseite finden Sie passende Produktempfehlungen und Anregungen, die Sie als Pädagog:innen bei der Bewältigung der vielfältigen Anforderungen unterstützen sollen.

Weitere Informationen zum Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ auch unter bmfsfj.de.

Zur Autorin: Sarah Haider ist als Lehrerin an der Grundschule im Raum Altötting sowie als Kooperationslehrerin im Kindergarten tätig.

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