Don Bosco Verlag für Pädagogik

Kinderyoga: Wenn Sprache und Bewegung im Einklang sind, kann die Seele fliegen!

Publiziert am 23.02.2021  von Elke Gulden

Yoga – für die einen ist es eine Lebenseinstellung oder Philosophie, für die anderen ist es ein Fitnessprogramm. So vielfältig die Definitionen, so einig ist sich die Fachwelt über das Ziel: Körper, Geist und Seele sollen sich vereinen und miteinander in Einklang schwingen. Wir lösen uns von äußeren Einflüssen, um die eigene innere Ruhe zu finden, aus der neue Kraft entsteht. Wir konzentrieren uns ganz auf uns und vergessen Vergangenes und Zukünftiges.

Yoga für Kinder?!

Warum nun ist Yoga für Kinder eine Bereicherung – leben sie doch ohnehin meist ganz im Hier und Jetzt? Zwei typische Phänomene unserer Zeit spielen hier eine Rolle:

  • Kinder sind immer früher einem psychischen Leistungsdruck ausgesetzt.
  • Kinder bewegen sich zu wenig.

Für beides bietet Kinderyoga einen wertvollen Ausgleich: Beim Yoga lernen Kinder ihren Körper aktiv kennen und entwickeln dadurch nicht nur ein gutes Körperbewusstsein, sie erfahren zudem früh ein gutes Körpergefühl. Sie lernen, ihre Konzentration zu bündeln und steigern ihre Aufmerksamkeitsfähigkeit. Sie spüren die positive Wechselwirkung von Aktivität und Ruhe und üben, wie sie selbst zu einer inneren Ruhe finden können, die ihnen guttut.
Yoga fördert Kinder in ihrer Motorik. Muskeln werden gestärkt, die Haltung verbessert und der Gleichgewichtssinn gefördert. Die Übungen erweitern das Bewegungsgedächtnis und beeinflussen darüber hinaus die Atmung, was sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirkt.

Das ist wichtig beim Yoga mit Kindern

Yoga für und mit Kindern unterscheidet sich vom Erwachsenen-Yoga: Kinder brauchen einen spielerischeren, fantasievollen Ansatz. So „fühlen“ sie die Übungen regelrecht und nehmen die Gestalt des „Hundes“, der „Katze“, des „Helden“ mit ihrem ganzen Ich an. Dabei bietet die Vorliebe der Kinder für Geschichten einen guten Einstieg.  Insbesondere gereimte Verse passen gut zu Yoga-Übungen – und fördern ganz nebenbei  das Sprachgefühl der Kinder.
Yoga für Kinder muss abwechslungsreich gestaltet sein. Je jünger die Kinder sind, desto weniger geht es um die Durchführung einer fließenden Bewegung, um in eine bestimmte Endposition zu kommen. Wichtig ist vor allem, dass diese Position eingenommen und einen kurzen Moment gehalten wird. Kinder sollen mit Freude dabei sind – auch Loben gehört natürlich dazu.

Mit den Kinderyoga-Bildkarten durchs Jahr

Die „30 Kinderyoga-Bildkarten“ enthalten sieben Kategorien, die von leichten Aufwärmübungen über Übungen in verschiedenen Raumebenen bis hin zu dynamischen Ausgleichsübungen und zwei Entspannungsanregungen reichen. Auf der Kartenvorderseite findet sich jeweils eine liebevolle Zeichnung, an Hand derer schon Kindergartenkinder ihre Lieblingsübung erkennen und auswählen können. Auf der Rückseite ist eine Anleitung sowie ein passender Vers zu sehen sowie das jeweilige Ziel der Übung angegeben.



Die Übungen können sowohl in Achtsamkeitseinheiten, am Anfang oder Ende einer Bewegungsstunde oder während Stopps in Musikstoppspielen eingesetzt werden. Viele Erzieher:innen berichten auch, dass Kinderyoga zu einem festen Bestandteil ihres Ruherituals während der Mittagszeit geworden ist.  
Die beiden Kinderyoga-Bildkarten-Sets („... zur Winter- und Weihnachszeit“ und „... zur Frühlings- und Sommerzeit“) beinhalten speziell für Kinder entwickelte Übungsfolgen passend zur Jahreszeit – erläutert  jeweils auf einer vierseitigen Klappkarte.
Wie bei den „30 Kinderyoga-Bildkarten“ ist auf der Kartenvorderseite eine kindgerechte Zeichnung zu sehen. Auf den beiden Innenseiten ist der Ablauf der Übung dargestellt. Die einzelnen Haltungen sind benannt, und der Übergang von einer Haltung in die nächste wird beschrieben. Alle Anleitungen sind hierbei für die Lehrkraft gedacht.
Auf der Rückseite finden sich die einzelnen Haltungen, die unser Yoga-Flow beinhaltet mit den jeweiligen Zeilen des Verses, die dazu gesprochen werden.

Auf einzigartige Weise werden hier Sprachrhythmik und Bewegungsrhythmik miteinander verbunden, denn wenn Sprache und Bewegung miteinander in Einklang fließen, dann kann die Seele fliegen.

 

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