Don Bosco Verlag für Pädagogik

Kreativ mit Naturmaterialien: Kunst rund um den Baum

Publiziert am 04.07.2023  von Gabi Scherzer

Bei dieser kreativen Aufgabe sollen die Kinder kleine Kunstwerke an bzw. unter Bäumen oder rund um Bäume entwickeln. Sie können allein, mit einem Partner oder in Gruppen arbeiten. Die Ideen eignen sich besonders für Kinder von 3 bis 6 Jahren und fördern die Verbundenheit mit der Natur und das Bewusstsein für deren Schönheit. Wer keinen Wald vor der Tür hat, kann die Aktion natürlich auch im Park oder auf einer anderen Grünfläche umsetzen.

Vorbereitung: Spielerisch Eindrücke sammeln

Baum-Partner-Spiel

Ein Kind erkundet mit verbundenen oder geschlossenen Augen einen Baum. Danach wird es zu den anderen zurückgeführt. Wenn das Kind die Augenbinde abgenommen bzw. die Augen geöffnet hat, sucht es nach dem ertasteten Baum. Woran hat es seinen Baum erkannt? Dann ist das nächste Kind an der Reihe.

Fundgrube

Jedes Kind sammelt drei interessante Naturobjekte. Anschließend kommen alle im Kreis zusammen und breiten ihre Fundsachen in der Mitte aus. Gemeinsam werden die Stücke betrachtet, Besonderheiten verbalisiert und Gestaltungsideen entwickelt.

Kreatives Gestalten: Stecken, binden, legen

Gestaltungsfläche

Zunächst wird überlegt und ausprobiert, welcher Untergrund sich zum Gestalten am besten eignet.

  • Bäume: Wie muss die Baumrinde sein, damit Material darin hält?
  • Waldboden: Wie muss der Boden beschaffen sein, damit man darauf etwas arrangieren kann und der Schmuck gut zu erkennen ist?
  • Wie lassen sich Äste, Astlöcher, Wurzeln, Rindenstücke usw. nutzen?

Schmuckmaterial

Es eignen sich Blumen, Gräser, Beeren, Moos, Äste, Steine, Tannenzapfen, Blätter … Wichtig: Giftige Pflanzen und Blumen aus dem Gartenbeet sind tabu, das bitte vorab kurz thematisieren!

Los geht’s!

Mit Naturobjekten gestalten, heißt immer, Material neu zu kombinieren, z.B. durch Stecken, Legen, Wickeln, Binden. Dabei gilt es, durch Versuch und Irrtum zu entdecken, wie etwas an- oder aufeinander hält. Nur Naturmaterial ist erlaubt!

Würdigung und Erfahrungsaustausch

Jedes Projekt wird gemeinsam angeschaut und wertgeschätzt:

  • Welche Erfahrungen habe ich/haben wir gemacht (sozial, emotional, gestalterisch …)?
  • Was gefällt uns an dem Kunstwerk besonders gut?

Fotoimpulse: Beispiele aus der Praxis

Hier ist eine Auswahl an kreativen Kunstwerken. Sicher haben Ihre Kinder weitere tolle Ideen!

Bunter Baumstamm und Rindenschiffchen:

 

Baumring und Baumkette:

 

Schildkrötenversteck und Wurzelnest:

 

Blätterschmetterling und Gespenstertanz:

 

Ausklang: Ideen zum Abschluss der Aktion

  • Gemeinsam wird ein Lied gesungen, das die Schönheit der Natur betont, z.B. „Du hast uns deine Welt geschenkt“.
  • Auch ein Picknick kann ein schöner gemeinsamer Abschluss sein.
  • In einem Gespräch wird thematisiert, wie lange das Kunstwerk bzw. die Kunstwerke wohl erhalten bleiben (vergehen, verwelken, verfallen).
  • Erinnerung bewahren: Die Kinder schließen die Augen und fotografieren ihr Kunstwerk innerlich. So können sie es „mitnehmen“ und immer wieder „anschauen“. Will man im Sinne der Land-Art weitermachen, sollte man es auch mit der Kamera fotografieren.

Vertiefung und Weiterführung: Land-Art

Land-Art-Künstler lassen sich auf Wanderungen in der Natur von ihrer Beobachtung und Wahrnehmung inspirieren, mit Naturelementen, Objekten, Zuständen …  zu gestalten. Manchmal müssen sie lange warten, bis sich ein bestimmtes Licht oder eine bestimmte Temperatur einstellt, um ihr Kunstwerk herzustellen. Genauso interessant, wie die Gestaltung selbst, ist es für diese Künstler, zu beobachten, wie sich ihr Kunstwerk nun von Tag zu Tag verändert und wieder auflöst. Diesen Prozess halten sie in Fotografien fest.

Bringt das die Kinder auf eine Idee? Beim nächsten Spaziergang suchen sie ihre Kunstwerke wieder auf. Was stellen sie fest? Bei mehrmaligen Besuchen entsteht eine Fotoreihe – ganz wie bei den Land-Art-Künstlern.

Gabi Scherzer, Autorin, Künstlerin, Pädagogin, hat in unserer beliebten Buchreihe 5 Minuten Kreativität schon viele ihrer kreativen Ideen veröffentlicht. In Online-Fortbildungen – wie dem Werkstatt-Treff – bietet sie laufend die Möglichkeit, mit ihr gemeinsam den kreativen Gestaltungsprozess zu unterschiedlichen Themen zu erleben und zu reflektieren. Mehr dazu auch in ihrem Newsletter und auf ihrer Homepage www.gabi-scherzer.de.


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