Don Bosco Verlag für Pädagogik

Mit Bildern Erzählfreude und Wahrnehmung fördern

Publiziert am 23.04.2024  von Redaktionsteam Don Bosco Medien

Auf dem Bild hüpft die Wüstenspringmaus vorfreudig um ein Geschenk herum: Was sich wohl darin befindet? Mit dieser Frage kann das Raten weitergehen und ein einfacher Gesprächsanlass über Gefühle für Kinder in Kindergarten oder Grundschule ist geschaffen ...

Worauf kommt es bei Bildimpulsen an?

Egal, ob Bildimpulse genutzt werden, um Elemente zu benennen, Motive zu beschreiben oder um ein Thema einzuführen – wichtig ist, dass das Motiv im Fokus steht und möglichst kein Text o.Ä. vom Bildinhalt ablenkt. Das Dargestellte muss deutlich erkennbar und gut wahrnehmbar sein. Je nach Thema empfiehlt es sich, Situationen oder Dinge zu wählen, die den Kinder aus ihrem Alltag bekannt sind. Das motiviert sie, von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen zu berichten.

Warum eignen sich Bildkarten gut?

Im Gegensatz zu Büchern haben Bildkarten den Vorteil, dass sie sich einzeln nutzen, neu ordnen und in unterschiedlicher Auswahl kombinieren lassen. Sie können in der Kreismitte ausgelegt, im Kreis herumgereicht, im Kamishibai-Theater oder auf der Erzählschiene präsentiert werden und so ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Welchen Vorteil haben Bilderrätsel?

Bilderrätsel führen über das rein beschreibende Erzählen hinaus. Sie wecken die Neugier der Kinder und bringen sie beim Raten quasi von selbst zum Sprechen. Zudem sind die Kinder aufmerksam und fokussiert. Denn genaues Hinsehen und differenzierte Wahrnehmung spielen eine wichtige Rolle, um richtige Schlüsse zu ziehen. Auch die Fantasie wird angeregt – vor allem, wenn die Lösung nicht offensichtlich ist.

Wendebildkarten für vielerlei Gesprächsanlässe

NEU Ich bin anders als du – Ich bin wie du: 20 überraschende Wendebildkarten über Vielfalt und Gemeinsamkeiten
Warum ist jeder einzigartig? Toleranz in Kita und Grundschule fördern
Ich bin anders als du; ich bin wie du: Wendebildkarten über Vielfalt und Diversität
Ideal für Kita-Angebote: Sozial-emotionale Kompetenzen bei Kindern fördern
Ich bin ich: Einzigartigkeit und anders sein wertschätzen und das Selbstbewusstsein stärken
NEU Da sein. Was fühlst du?
Sozial-emotionale Kompetenzen in Kita und Grundschule vermitteln
Erster sein, behütet sein, traurig sein: 30 Emotionen aus dem kindlichen Alltag
Stimmungen und Gefühle benennen: Tierisch-schöne Illustrationen von Kathrin Schärer
30 Wendebildkarten im A5-Format inklusive methodischer Hinweise für Kita und Schule

Variante 1: Von einem Bildausschnitt auf das Ganze schließen

Zunächst wird nur ein Teil des Bildes gezeigt. Der Rest des Bildes ist verdeckt oder ein Ausschnitt wird vergrößert dargestellt. Die Kinder äußern ihre Vermutungen: Was ist zu sehen? Je nach Alter der Kinder kann der Schwierigkeitsgrad variiert werden. Schließlich wird (evtl. nach und nach) das komplette Motiv aufgedeckt.

Während des Ratens achten die Kinder auf typische Merkmale oder Indizien wie Farben, Formen oder Spuren, z.B. von Tieren. Bei Gefühlen können Mimik und Körpersprache, beispielsweise weit aufgerissene Augen oder ein gesenkter Kopf, entscheidende Hinweise liefern. Zugleich fördern sie das Erkennen verschiedener Emotionen – so wie beim Eingangsbild mit der Springmaus aus dem Wendebildkartenset Da sein. Was fühlst du?.

Variante 2: Bilder mit überraschender Wendung

Einen anderen Ansatz verfolgen Bilderrätsel mit Überraschungseffekt. Hier kommt es gerade nicht darauf an, was auf den ersten Blick oder vordergründig auffällt. Das lässt viel Raum für Vermutungen und Kreativität. Hier ein Beispiel aus den Wendebildkarten Ich bin anders als du – Ich bin wie du, die auf dem gleichnamigen Bilderbuchklassiker basieren und sich für Raterunden mit mehreren Kindern eignen.

Auf dem ersten Bild sind zwei Kinder zu sehen: Was unterscheidet sie? Warum ist das eine Mädchen anders als das andere? Tipp: Es kommt weniger auf Äußerlichkeiten als auf Charaktereigenschaften, Vorlieben oder soziale Faktoren an.

Zur Auflösung wird die Karte umgedreht und das zweite Bild kommt zum Vorschein:

Entscheidend ist also nicht das Aussehen der beiden Kindern, sondern ihre familiäre Situation. Wird den Kindern klar, dass bei diesen Bildern nicht das Offensichtliche als Gemeinsamkeit oder Unterschied wahrgenommen wird, achten sie sicherlich von selbst auf kleine Details (wie in diesem Fall den Schnuller) und überlegen alternative Vorschläge. So geht ihr Blick über den Tellerand hinaus und öffnet sich für Vielfalt und Diversität.

Das Erzählen geht weiter …

Zeigen die Bildbeispiele Alltagssituationen, Interessen oder Gefühlslagen, die den Kindern in dieser oder ähnlicher Form bekannt sind, ist das Gespräch nach dem Präsentieren der Auflösung nicht zwingend zu Ende. Unterstützt durch offene Fragen lässt sich das Erzählen fortsetzen. Mit Bezug auf die oben vorgestellten Bilder könnten dies mögliche Anknüpfungspunkte sein:

  • Was könnte in dem Geschenk der Springmaus sein? Von wem hat sie es bekommen und warum? Worauf freut ihr euch besonders? Wann bekommt ihr Geschenke? Was wünscht ihr euch?
  • Wie groß ist eure Familie? Wer gehört dazu? Was unternehmt ihr alle gemeinsam oder mit bestimmten Familienmitgliedern? ...

Empfehlungen

Ideenblitz

Neuheiten, Sonderpreise und Praxisimpulse: Hier erhalten Sie Ideenblitze für Ihre Arbeit.