Spiele und Aktionen für das Zurückkommen und Wiederankommen in der Kita

Publiziert am 19.05.2020  von Angelika Grubert

Die Kinder kommen wieder in die Einrichtungen und das ist gut so! Sie haben zuhause vieles über Corona gehört. Manches haben sie verstanden, anderes nicht. Um sie damit nicht alleine zu lassen und sie mit ihren Fragen zu begleiten, ist es wichtig, mit ihnen über ihre Erfahrungen und ihr Teilwissen ins Gespräch zu kommen. So mindern sich Ängste und andere belastende Emotionen. Missverständnisse können geklärt werden. Kinder, die glauben, sie seien an der Erkrankung von einem anderen schuld, können ihre meist unausgesprochenen Schuldgefühle loslassen. Hier ist ein genaues Hinhören von Seiten der Erwachsenen nötig, um diesem Ballast auf die Spur zu kommen.
Fachkräfte bringen sich vor solchen Gesprächen selbst in eine zuversichtliche Haltung, damit nicht versehentlich Ängste unbewusst überschwappen. Dazu können der Text „Zeit für Zuversicht“, die Impulse aus den beiden Videos „Kinder sind wie Seismografen“ und „Wie gehe ich mit meinen starken Emotionen um?“ auf dem Blog Zusammen daheim und auch alles andere, das stärkt, genutzt werden.
In diesem Beitrag finden sich Aktivitäten und Spiele für das Zurückkommen und Wiederankommen. Im zweiten Teil des Beitrags folgen Gesprächs-Impulse und Aktionen zu Gesundmachern und zum Krankmacher Corona. Je nach Anlass, Alter und zeitlichen Möglichkeiten können diese variiert, neu zusammengesetzt oder ergänzt werden.

Spiele und Aktionen für das Zurückkommen und Wiederankommen
  • Freude über das Zusammensein: Fachkraft: „Es ist so schön, euch alle wiederzusehen. Ich bin so froh, vom Boden bis zur Lampe. Und ihr? Zeigt mal … Wie froh seid ihr?“ Und wie geht euer Freudenschrei? Und wie ist euer Kraftsprung, weil wir wieder zusammen sind? Und wie breit ist unsere Dankbarkeit und Erleichterung, weil wir uns endlich wieder treffen können?“ Kinder und Erwachsene machen diese Freudenbewegungen zusammen.
  • Eine Brücke von zuhause in die Einrichtung bauen: „Was habt ihr eigentlich zuhause alles gemacht? Erzählt mal … Und wollt ihr auch wissen, was wir gemacht haben, als ihr nicht da wart? Schaut mal, vielleicht könnt ihr sogar etwas davon entdecken …“ Nun beginnt ein Suchspiel, um all die kleinen oder großen Änderungen zu entdecken. Es ist auch schön festzustellen, dass alles immer noch an seinem Platz ist und deshalb vertraut und gut zu finden ist.
  • Wut und Frustration verstehen, zusammen ausdrücken und loswerden: „So wenig mit euch spielen zu können, das hat uns manchmal ganz zappelig und wütend gemacht. War das bei euch auch so? ... Das kann ich so gut verstehen!“ Nun schließt sich das Emotions-Regulations-Spiel „Wutzwerge“ an. Alles, was mit den Wutzwergen gemacht werden kann, wird gemeinsam in Bewegung umgesetzt. Das kann am Platz geschehen, im Turnraum oder sogar im Freien. Die Fachkraft fragt: „Was machen wir jetzt mit diesen zappeligen und rappeligen Wut-Zwergen?“ Meistens antworten die Kinder: „Weiß ich auch nicht!“ Da schlägt die Erzieher*in oder Lehrer*in vor: „Wir trampeln sie in den Boden … macht mal alle mit …“ Nun trampeln alle gemeinsam die Wut-Zwerge in den Boden. „Und jetzt“, fragt die Fachkraft, „ist es schon etwas besser? … „Aber noch sind die Wut-Zwerge nicht ganz weg?“ … „Lasst sie uns am besten aus dem Fenster werfen, in den Müll schmeißen, in den Wald bringen, in einen Eimer stopfen, vergraben, in den Himmel schießen …“ Zu allen Aktionen werden pantomimisch Bewegungen und Geräusche gemacht. Mit der Zeit kommen auch die Kinder auf Ideen, was sie mit den Wut-Zwergen machen wollen. Das entlastet und so manche angestaute Frustration findet hier wieder ins Gleichgewicht. Statt Wut kann auch jede andere Emotion angesprochen und eingesetzt werden.

Im zweiten Teil des Beitrags lesen Sie: Mit Kindern über Gesundmacher und den Krankmacher Corona reden.
 

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