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Und Sara lacht - Segen, den man riechen kann

Publiziert am 14.05.2019  von Catharina Fastenmeier

Unterrichtsplanung für eine Doppelstunde Religion in der ersten Jahrgangsstufe

Stationenlernen in der Grundschule bietet besondere Chancen! Auch das geschätzte Kamishibai kann man damit einbauen, sofern man zusätzliches Stationenmaterial zur Verfügung hat - so wie das Arbeitsmaterial "Abraham und Sara" zum wichtigen Unterrichtsthema "Gottes Segen für Abraham". Da die Erstklässer mit Stationenlernen aber meist noch nicht vertraut sind, empfiehlt es sich, die Kinder für die Gruppen bei den einzelnen Stationen fest einzuteilen und anzuleiten. Wichtig ist es, Zeit zum Einüben der Methode einzuplanen, sowie genügend Material zur Verfügung zu stellen, damit sich alle Kinder beschäftigen können.

Für eine Doppelstunde in Klasse 1 brauche ich dazu:
  • Ein kleineres (Wurf-)Zelt
  • Bildkarten für das Erzähltheater „Abraham und Sara“
  • Arbeitsmaterial Grundschule: Stationenlernen Religion - Abraham und Sara
  • Meditationsmusik und Rosenöl,
  • Für die Reflexion: Glühbirne „Mir ist aufgefallen ...“, Gedankenblase  „Das möchte ich noch überlegen ...“ und  Fragezeichen „Schwierig finde ich ...“ für die Tafel
Einstieg (5 Minuten)

Da in der ersten Klasse Rituale sehr wichtig sind, damit die Schülerinnen und Schüler den Übergang vom Kindergarten in die Schule gut schaffen, habe ich ein gemeinsames Gebet eingeführt. Ein Schüler bzw. eine Schülerin bekommt die Klangschale. Alle stehen gemeinsam auf. Wenn es dem Kind mit der Klangschale leise genug ist, darf es die Klangschale anschlagen. Ist der Ton verklungen, beten wir gemeinsam:

"Danke Gott für diesen Morgen. Danke dass du bei mir bist.
Danke dass du in Freude und Sorgen mich und uns niemals vergisst."

Ankommphase (10 Minuten)

Nach dem Gebet setzen alle Schülerinnen und Schüler sich hin. Es wird ruhig. Ich hole das kleine Wurfzelt unserer Kinder hervor und werfe es in den Raum vor der Tafel. Augenblicklich bricht Tumult los.

„Wir haben auch schon gezeltet!“

„Es war kalt!“

„Dürfen wir da rein?“

Ich sorge für Ruhe (was einige Zeit dauern kann :..) und lasse einige Schülerinnen und Schüler von ihren Erfahrungen beim Zelten berichten. Die meisten erzählen, dass es trotz Kälte und Anstrengung eine sehr schöne Zeit im Zelt war, sie erzählen, mit wem sie gezeltet haben, was es zu essen gab und wo sie ihr Zelt aufgestellt haben. An dieser Stelle kann ich an der Lebenswelt der Schüler anknüpfen und den Bogen für die Erarbeitungsphase schlagen.

Erarbeitungsphase (20 Minuten)

Jetzt wird die Geschichte "Abraham und Sara" mit den Bildkarten im Kamishibai erzählt. Da der Schwerpunkt beim Stationenlernen beim Thema „Segen“ liegt, sollte darauf geachtet werden, dass bei der Erzählung der Segen, den Abraham durch das Versprechen Gottes für Nachkommen und den Besuch der drei Männer erfährt in den Mittelpunkt gerückt wird. Während der Erzählung des Kamishibai kann an die Erfahrungen der Schüler angeknüpft werden. Folgende Vorschläge sind denkbar:

Bei Bild 1 kann der Unterschied zwischen dem Zelt von Abraham (größer, gemütlicher, mit Kissen) zum eigenen Zelt erörtert werden, und dass Abraham nicht nur ein paar Nächte, sondern sein ganzes Leben im Zelt verbracht hat.

Bei den Bildern 2+3 kann auf das Nomadenleben eingegangen werden. Es wird erzählt, dass die Menschen oft mit ihren Herden umherzogen. Es wird darüber gesprochen, dass es noch keine Technik gab, und überlegt, wie die Menschen zu dieser Zeit ihre Abende miteinander verbracht haben (z.B. mit Geschichten am Feuer).

Bei Bild 4 kann über den Segen gesprochen werden, auf den Abraham noch wartet, und wie kostbar es damals wie heute ist, ein Kind zu bekommen.

Bei den Bildern 5 bis 9 kann über Gastfreundschaft, die sehr wichtig war, gesprochen und überlegt werden, wer diese Männer wohl sind und was sie Abraham versprechen.

Bei den Bildern 10+11 erfüllt sich schließlich der versprochene Segen. Es kann darüber gesprochen werden, wie Abraham und Sara sich jetzt wohl fühlen.

Auseinandersetzung (30 Minuten mit Hin- und Wegräumen): Stationenlernen

Wie erwähnt, sind Erstklässer mit Stationenlernen meist noch nicht vertraut, deshalb sollten die Kinder für die Gruppen beim Memory, Domino und Puzzeln fest eingeteilt werden - so sind sie nicht verwirrt, mit wem sie jetzt wie die Gruppen wechseln müssen. Wichtig: Zeit zum Einüben der Methode einplanen sowie genügend Material zur Verfügung zu stellen, damit sich alle Kinder beschäftigen können. Möglich sind Dreiergruppen. Wenn die Kinder sehr schnell mit den Stationen fertig sind, kann ihnen das Ausmal- und Bastelblatt von Abraham und Sara zur Verfügung gestellt werden.

Die Regeln für das Stationenlernen werden besprochen: Langsam gehen, leise sprechen, niemanden stören, warten bis eine Station frei ist, das Material vorsichtig behandeln.

Die Stationen werden vorgestellt:

  • Station 1: Memo Spiel
  • Station 2: Domino
  • Station 3: Puzzle
  • Station 4: Ausmalblatt und Basteln (für Schnelle)

Die Schüler werden eingeteilt und an die Gruppentische gewiesen, an denen sie beginnen dürfen. 


Vertiefung (15 Minuten)

Nachdem die Schüler sich mit der Geschichte von Abraham ausführlich beschäftigt haben, sollen auch sie erfahren, was es heißt, gesegnet zu sein.

Die Lehrkraft erklärt, dass auch wir Gesegnete sind und dass Gott auch uns segnet. Sie zeigt den Kindern etwas Rosenöl und lässt sie daran riechen. Sie erzählt, dass in der Zeit von Abraham das Öl sehr, sehr kostbar war und vor allem Könige mit dem Öl gesalbt wurden. Da wir für Gott so kostbar sind wie Könige, dürfen auch wir uns mit dem Öl segnen lassen.

Die Lehrperson stellt ruhige Musik an. Die Schülerinnen und Schüler dürfen nacheinander nach vorne kommen, evtl. kann auch ein Stehkreis gebildet werden. Die Lehrkraft geht von Schüler zu Schüler, taucht ihren Daumen in das Rosenöl, sagt den Namen des Schülers und segnet ihn oder sie mit einem Segensspruch und einem Kreuz auf die Stirn. (Zum Beispiel: „Hanna, Gott begleite und beschütze dich. Er segnet dich. Amen.)

Während des Segens sind die Schülerinnen und Schüler sehr aufmerksam und offen für diesen Zuspruch. Es ist oft ein sehr intensiver und wunderschöner Moment an so einem Schultag.

Schlussfigur (10 Minuten)

Die Schüler und Schülerinnen dürfen am Ende noch einmal über die Stunde reflektieren. Dazu male ich eine Glühbirne, eine Gedankenblase und ein Fragezeichen an die Tafel und hefte die Satzanfänge „Mir ist aufgefallen ...“, „Das möchte ich noch überlegen ...“, „Schwierig finde ich ...“ (aus dem Stationenmaterial) dazu. Die Schüler die aufgerufen werden, dürfen nach vorne kommen und sich äußern.

Am Schluss verabschieden wir uns voneinander und ich bin mir sicher, dass die nächste Lehrkraft den Segen im Klassenzimmer riechen kann!

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