Zusammen daheim: Zeit für Zuversicht

Publiziert am 18.04.2020  von Redaktionsteam Don Bosco Medien

Im Moment hören wir sehr viele Nachrichten, die uns verunsichern. Umso wichtiger ist es, dass wir den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit immer wieder auf das richten, was uns Zuversicht gibt. Das stärkt unsere inneren Herz-Kraft-Werke mit all seinen Kompetenzen, die uns auch jetzt zur Verfügung stehen. So finden wir heraus wie wir uns selbst und andere – wie Kolleg*innen, Kinder und ihre Familien – begleiten können.
Wir sind handlungsfähig und entwickeln Ideen, auf die wir sonst nicht gekommen wären. Dazu möchten die folgenden Impulse eine Anregung geben. Sie lassen sich zur persönlichen Orientierung und Stärkung nutzen. Darüber hinaus ist der Austausch mit anderen eine große Bereicherung. Gemeinsam kommen wir auf Dinge, die uns alleine nicht einfallen würden. Geteilte Hoffnung bringt die unfassbare Stärke des Lebens, die in uns allen ist, zur Entfaltung. Der Frühling zeigt uns gerade, wie unbeirrbar die Kräfte des Lebens erblühen – und wo es auch für uns langgeht. Daraus können wir schöpfen:

  • Welche Lebenszeichen des Frühlings habe ich in den vergangenen Tagen schon entdeckt?
  • Was habe ich gerochen, gesehen, geschmeckt und gehört?
  • Welchen Unterschied macht es, wenn ich all das wahrnehme und erlebe?

Krisen beinhalten Licht und Schatten, Chancen und Risiken. Beides will gesehen und akzeptiert werden. So können destruktive Aspekte in den Hintergrund treten und konstruktive Kräfte in uns, in unseren Familien und in unserer Gesellschaft mehr Raum gewinnen. Das gilt besonders für den Umgang mit unseren Emotionen, die uns in Herausforderungen viel mehr bestimmen, als unser logisches Denken:
  • Zu wem werde ich, wenn ich mich von Angst leiten lasse? Was macht das mit meinem Denken und Handeln?
  • Zu wem werde ich, wenn ich mich von Zuversicht leiten lasse? Was macht das mit meinem Denken und Handeln? 

Wie aber komme ich von einer belastenden Emotion zu mehr Zuversicht? Hier ist ein praktisches Experiment dazu:
  • Ich nehme wahr, was ich fühle und gebe mir Verständnis dafür: „Ich kann so gut verstehen, dass ich mich so … fühle, auf Grund der Erfahrungen, die ich gemacht habe … Ich kann so gut verstehen, dass ich diese Gefühle habe …“
  • Und wenn ich dem ein Bild geben würde, wie sieht es aus? Welche Farbe hat es? Ich packe es in ein Paket und schicke es weg … Ich lasse es los …
  • Was ist jetzt schon besser oder anders?
  • Nun wende ich mich einer ressourcenvollen Erinnerung zu, durch die ich mich mit dem verbinde, was ich jetzt brauche. Vielleicht ist es ein Gefühl von Sicherheit, Entspannung oder Zuversicht? Das steht mir auch jetzt zur Verfügung. In Gedanken baue ich mir eine Leitung durch die alles, was ich jetzt brauche, zu mir fließt.
  • Dem gebe ich Raum in mir – und das macht einen Unterschied im Jetzt.

Um mit sich selbst und anderen in einen zuversichtlichen Kontakt zu kommen, stehen im Folgenden lösungsfokussierte Impulse für eine persönliche Reflexion, für ein Gespräch in der Familie, mit Freunden oder im Team.
  • Was hat dir heute bereits Freude gemacht?
  • Wofür bist du dankbar?

Ein Beispiel: Ich bin dankbar für scheinbare Selbstverständlichkeiten:
Für das Wasser, das aus unseren Leitungen kommt; für Strom, der uns so vieles ermöglicht; für den gefüllten Kühlschrank und die schönen Gerichte, die wir kochen; für meinen sicheren Schlafplatz und die Geborgenheit in meinem eigenen Bett, für den Frühling, der nichts von Krisen weiß und einfach kommt …

Krisen gehen vorüber. In unseren Gedanken können wir das schon vorwegnehmen und in einer gelösten, zufriedenstellenden Zukunft ‚spazieren gehen‘:
Angenommen, es ist bereits ein Jahr vergangen und ich sehe vom Frühling 2021 auf den Frühling 2020 zurück:
  • Wie wünsche ich mir, durch die Krise gekommen zu sein? Wie soll es für mich aussehen, wenn es in Ordnung ist?
  • Auf welche weiteren Ideen kommen wir, wenn wir diese Gedanken mit anderen teilen?

Dieses starke Bild gibt heute Zuversicht und Orientierung:
  • Was ist ein erster kleiner Schritt in die gewünschte Richtung?
  • Und dann? Was noch?
  • Welchen Unterschied macht es, wenn ich heute einen dieser kleinen Schritte gehe – alleine für mich oder auch gemeinsam mit anderen?

Zusammenhalten und Zusammenstehen: In einer Gesellschaft, in der das Ich im Vordergrund steht, tritt das Du und das Wir häufig in den Hintergrund. Doch wir sind nicht alleine:
  • Was hat das Dasein anderer Personen für mich bedeutet?
  • Wofür bin ich ihnen dankbar?
  • Welche Unterschiede könnte das im zukünftigen Zusammenleben machen?

Was würde wohl passieren, wenn ich das mitteile – und auch vom anderen erfahre, was ihm mein Dasein bedeutet?

Ein Fest feiern: Wenn wir etwas geschafft haben, gibt es gute Gründe zu feiern. Während wir noch damit beschäftigt sind, Herausforderungen zu meistern, sind das schöne Aussichten, auf die wir uns zubewegen. Lockere, spielerische Festplanungen machen allen Beteiligten Freude:
  • Wie werde ich / wie werden wir ein Fest feiern, wenn wir durch diese herausfordernde Zeit gekommen sind?
  • Was genau werden wir machen?
  • Wer wird dabei sein?
  • Wem werden wir danken?
  • Wofür danken wir uns selbst?
  • Wo werden wir feiern?
  • Welche Ideen hast du – und welche Ideen habe ich?

Wir alle haben schon Krisen überwunden und es lohnt sich darüber nachzudenken:
  • Was habe ich schon geschafft?
  • Welche Krisen habe ich bereits überwunden?
  • Wie habe ich das damals gemacht?
  • Wer oder was hat mir dabei geholfen?
  • Welchen Unterschied macht das, wenn ich all das wahrnehme?

All diese Kräfte stehen uns auch jetzt zur Verfügung!

Zuversicht mit anderen teilen:
  • Was gibt mir Zuversicht?
  • Was tröstet mich?
  • Was ist mein Lieblings-Hoffnungs-Gedanke?
  • Was ist meine Lieblings-Hoffnungs-Geschichte?

Was möchte ich mit anderen teilen – jetzt?

© Angelika Grubert
Angelika Grubert arbeitet als Fortbildnerin und Supervisorin in Kitas, systemische Beraterin und Kindercoach.
www.angelika-grubert.de
 

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