10 Tipps für ein positives Referendariat
Publiziert am 27.06.2023 von Deborah Wagner
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Hast du diese Sätze auch schon mal gehört?
Das Referendariat ist die schlimmste Zeit deines Lebens!
Verabschiede dich jetzt schon von Familie und Freunden, Freizeit wirst du sowieso nicht mehr haben!
Ich war einfach nur froh, als es vorbei war.
Kein Wunder, denn online und offline verbreiten sich schlechte Nachrichten und Erfahrungsberichte wie ein Lauffeuer. Das Referendariat ist eine herausfordernde Phase – das ist nicht abzustreiten. Aber du hast als Hauptperson deiner Ausbildung Spielraum, diese Phase mitzugestalten. Vielleicht nicht die Rahmenbedingungen, aber wie du damit umgehst.
Ich bin Debby, Grundschullehrerin aus Stuttgart, und begleite auf meinem Profil @HalloFerien auf Instagram Referendar:innen durch diese letzte Ausbildungsphase. Mit meinem Onlinekurs zum Ref-Start oder auch meiner Refi-Mitgliedschaft habe ich bereits über 1000 angehende Lehrkräfte im Referendariat unterstützt und möchte nun auch hier mit dir 10 Tipps teilen, wie du positiv durch dein Referendariat gehst. Bist du bereit?
1. Gute Vorbereitung
Vor dem Start ins Referendariat ist Nervosität ganz normal und gehört dazu. Wenn du das Gefühl hast, dass du von der Uni nicht ausreichend vorbereitet wurdest, setze dich einmal hin und notiere dir: Womit genau fühlst du dich überfordert? Wo hast du Aufholbedarf? Vielleicht kannst du die Wochen vor dem Referendariat nochmal nutzen und dich aktiv mit diesen Themen auseinandersetzen. Notiere dir aber auch, was du in den letzten Jahren schon alles geleistet und gelernt hast. Das gibt dir Sicherheit für den Start.
2. Ein positives Mindset
Von allen Seiten hören wir negative Erfahrungsberichte. Oft fühlen wir uns dadurch bereits gestresst, bevor wir überhaupt ins Referendariat starten. Versuche, dich täglich auf die kleinen Highlights zu besinnen. Statt dich am Morgen erstmal über die weitere Vertretungsstunde und die zusätzliche Arbeit zu ärgern, freue dich über den Parkplatz direkt vor der Schule, das „Guten Morgen“ des sonst so schüchternen Schülers und das Kompliment deiner Kollegin. Mindset is everything!
3. Bitte kein Perfektionismus
Ich musste im Referendariat selbst auf die harte Tour lernen, dass man mit einem Daueranspruch an Perfektionismus nicht weit kommt. Es bleibt einfach keine Zeit, jede einzelne Aufgabe perfekt zu lösen. Nicht jedes Arbeitsblatt muss perfekt designt, nicht jeder Unterrichtseinstieg wortgenau vorbereitet sein. Manchmal ist es wichtig, einfach mal zu machen, neue Dinge auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen.
4. Umgang mit Kritik
Im Referendariat bekommst du von vielen unterschiedlichen Lehrkräften Rückmeldung zu deiner Arbeit, deiner Lehrerpersönlichkeit, deiner Leistung. Sieh das Feedback als Möglichkeit, dich zu verbessern und dich weiterzuentwickeln. Mach dir klar, dass Kritik NIE an dich als Person gerichtet ist, sondern immer an deine Rolle als Lehrkraft.
5. Ein gutes Zeitmanagement
Gutes Zeitmanagement ist entscheidend, um im vollen Schulalltag nicht unterzugehen. Erstelle dir einen Zeitplan, um deine Aufgaben effizient zu bearbeiten. Setze dir Limits, wie viel Zeit du für eine konkrete Aufgabe aufwenden möchtest. Priorisiere deine To-dos und überlege, welche Aufgaben du auch von der Liste streichen kannst, falls du sie bis zum Feierabend nicht fertigstellen wirst.
6. Zeit für Selbstfürsorge
Nimm dir bewusst Auszeiten, die du mit schönen Dingen füllst. Lade deine Akkus auf, indem du Zeit mit deinen Liebsten verbringst, deinen Hobbys nachgehst oder einfach mal Pause machst und etwas tust, das dir guttut. Du bist nur eine gute Lehrkraft, wenn du ausgeglichen bist und nach einem erholten Wochenende deine Schüler:innen am Montag wieder voller Vorfreude begrüßen kannst.
7. Interesse an Weiterbildung
Nutze den Input vom Seminar, um dich kontinuierlich weiterzubilden. Du kannst dich auch außerhalb der Schule und des Bildungssystems umsehen und Fortbildungen belegen oder neue Methoden und Ansätze kennenlernen. Du und auch dein Unterricht werden davon profitieren.
8. Austausch mit anderen Refis
Ein unterstützendes Netzwerk ist das A und O im Referendariat! Es ist unglaublich wertvoll, sich mit gleichgesinnten Lehrkräften auszutauschen. Die gegenseitige Hilfestellung, Ermutigung und der Austausch über Erfahrungen ist Gold wert und hilft dir sicher bei der ein oder anderen Herausforderung. Außerdem kann es viel Zeit sparen, Unterrichtsmaterial mit einer Gruppe anderer Lehrkräfte zu teilen oder Unterricht gemeinsam vorzubereiten.
9. Erfolge tracken
Im Referendariat wirst du dauerhaft bewertet. Leider bleibt negative Rückmeldung in unserem Kopf viel präsenter als ein paar nette Worte zum Unterricht. Sorge deshalb dafür, dass du all deine Erfolge nicht vergisst, dir deiner Stärken bewusst bist und regelmäßig feierst, was du eigentlich schon alles geleistet hast! Notiere dafür deine Erfolge in einem Erfolgstagebuch, das du als kleinen Motivations-Booster vor dem nächsten Unterrichtsbesuch nochmal durchlesen kannst.
10. Die Freude am Beruf nicht verlieren
Last but not least – verliere den Spaß und die Freude in der Schule nicht! Das Referendariat kann zwar sehr anstrengend sein, doch gleichzeitig ist der Lehrberuf einer der schönsten Berufe auf der ganzen Welt. Und du hast ihn dir nicht ohne Grund ausgesucht! Mache dir deshalb immer wieder bewusst, weshalb du dich für die Arbeit an der Schule entschieden hast. Sei die Lehrkraft, die du dir immer gewünscht hast, und lass dich von unserem herausfordernden (Aus-)Bildungssystem nicht unterkriegen. YOU CAN DO IT!
Debby ist Grundschullehrerin auf Reisen und Autorin des Ebooks „Onboarding Referendariat – Wie im Flug zur Lehrkraft“. Aktuell lebt sie in Argentinien und teilt auf Instagram unter @HalloFerien Tipps und Tricks rund ums Thema Referendariat.
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