Entspannt und achtsam durch den Alltag.

So fasten und feiern wir im Ramadan

Publiziert am 20.03.2023  von Elif Taskinsoy

Fasten und Feiern im Ramadan

Wir befinden uns bald im Monat Ramadan, auf den die Muslim:innen das ganze Jahr lang sehnsüchtig gewartet haben (23.3.-21.4. 2023) „O Allah, lasse uns den Ramadan erreichen“ – beteten die Prophetengefährt:innen weit vor dem Ramadan. Sie erkannten im Ramadan eine jährliche Gelegenheit, sich Gott anzunähern und die Beziehung zu Ihm zu stärken.

Das Fasten (arabisch as-saum) im Monat Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam. Die Muslim:innen verzichten von Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung auf Essen und Trinken. Nicht nur der Verzicht auf Nahrung, sondern auch die Bemühung, achtsam zu sein gegenüber sich selbst, unseren Mitmenschen sowie Mitgeschöpfen und der Schöpfung Gottes, sind von großer Bedeutung.

Fasten ab welchem Alter?

Das Gebot des Fastens gilt erst ab der Pubertät, denn erst dann wird die körperliche und geistige Reife erreicht. Kinder müssen nicht fasten und doch sind sie motiviert zu fasten, weil sie Teil dieser besonderen Zeit sein möchten – das dürfen und sollen sie auch, aber wie?
Kinder, die das Pubertätsalter noch nicht erreicht haben, können, um sich dazugehörig zu fühlen, ein Kinderfasten einführen. Eltern können den Fastenmonat als Gelegenheit nutzen und das Kind motivieren, auf bestimmte (eher ungesunde) Nahrungsmitteln zu verzichten, wie z.B.: Süßigkeiten, Schokolade oder Süßgetränke (das kann individuell variieren). Eine andere Möglichkeit wäre, dass das Kind nur die letzten ein, zwei oder drei Stunden mitfastet, damit es am Familientisch sich an der Freude des Fastenbrechens beteiligen kann.

Das Ramadanfest

„Eid al-Fitr“ heißt das Ende des Fastenmonats Ramadan und dies wird als Fest zelebriert: Das Fest des Fastenbrechens. Am Festtag selber gehen die Muslim:innen frühmorgens in die Moschee zum Festgebet. Es wird ein Gemeinschaftsgebet verrichtet und der Imam, der Vorbeter, spricht anschließend eine Predigt. Mit einem gemeinsamen Bittgebet findet dieser Gottesdienst dann seinen Abschluss.

Die Anwesenden beglückwünschen sich gegenseitig mit den Worten "Gesegnetes Fest", „Eid Mubarak“ oder „Bayraminiz mubarek olsun“. Die Muslim:innen wünschen sich, dass Gott das Fasten und die Gebete annehmen möge.

Dein:e Freund:in ist Muslim:in und feiert das Ramadanfest? Feste sind da, um gefeiert zu werden. Mach mit! Geteilte Freude ist doppelte Freude. Vielleicht möchtest du deine:n muslimische:n Freund:in besuchen, oder anrufen, eine Karte schreiben oder eine kleine Aufmerksamkeit schenken? Dann tue es gerne! Ein Miteinander ist viel schöner und fördert und schweißt zusammen. In diesem Sinne: Auf dass wir uns miteinander und füreinander freuen können.
Allen eine schöne und fröhliche Ramadanzeit!

Gratis-Download: Ramadankalender zum Ausmalen

Der Ramadankalender zum Ausmalen bieten Spaß und Freude kleine große und große Menschen ;). Es gilt ein Stern für jeden vergangenen Ramadantag. Sind die Sterne alle ausgemalt, fängt die Vorfreude für das Ramadanfest an.

 

Elif Taskinsoy ist islamische Theologin und Lehrerin in der Grundschule und unterrichtet u.a.
Islamunterricht. Sie bringt jährlich eine Ramadan-Zeitschricht für Kinder und Familien heraus.
Mehr Ideen und Anregungen zum Leben mit Kindern und interreligiösen Austausch und ihre
Ramadan-Zeitschrift: @elifs_mind.

Dieser Beitrag ist erschienen am 22.03.2022 und wurde aktualisiert am 20.03.2023.

 

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