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Freunde halten zusammen
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Jesus begegnet Zachäus
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Mir tut etwas Leid
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Das Sakrament der Versöhnung
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Ein Bußgottesdienst
Freundschaft braucht Versöhnung
Freundschaft braucht Versöhnung
Botschaft
Auch in der besten Freundschaft kann es Probleme geben. Aber Freunde finden immer einen Weg zur Versöhnung. Ähnlich ist es in der Freundschaft mit Jesus. Auch hier ist "Versöhnung" ein Weg, Freundschaft zu bewähren und zu vertiefen.
Ziele
Die Kinder sollen
- die Notwendigkeit und die Bereitschaft in Bezug auf Versöhnung als wichtiges Element im eigenen Leben und im Zusammenleben der Menschen erkennen;
- für verschiedene Formen von Versöhnung aufmerksam werden und diese praktizieren;
- zur Versöhnung mit Gott, auch im Sakrament der Buße, ermutigt werden.
Inhalte
Freunde halten zusammen: Konflikte gehören zu menschlichen Beziehungen dazu, auch in einer Freundschaft. Es kommt darauf an, sie zu lösen, das heißt sich zu versöhnen.
Jesus begegnet Zachäus: Ein Beispiel einer gelungenen Versöhnung ist das Entstehen der Freundschaft zwischen Jesus und Zachäus. Diese große Lebensveränderung wird es Zachäus auch später leichter machen, in kleineren Dingen Wege zur Versöhnung mit anderen zu finden.
Mir tut etwas Leid: Eine Voraussetzung für Versöhnung ist, überhaupt zu erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist, auch wenn vieles andere sehr wohl gut ist. Darüber ist nachzudenken und das Gewissen zu erforschen.
Das Sakrament der Versöhnung: Das Nachdenken über das eigene Leben, die Gewissenerforschung, ist eine Vorbereitung für den Empfang des Sakraments der Versöhnung im Gespräch mit dem Priester.
Ein Bußgottesdienst: Ein Bußgottesdienst, der nicht nur von einem Priester, sondern von pastoralen Mitarbeiter/innen oder Religionslehrer/innen geleitet werden kann, ist ein weiterer Weg, die Bedeutung vonVersöhnung zu erkennen und daraus entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
Glaube und Leben
Erfahrungen
Freundschaft und Konflikte, Streit und Versöhnung gehören zu den alltäglichen Lebenserfahrungen der Kinder. Es geht darum, ein rechtes Maß zu entwickeln: Schwierigkeiten sollen weder verharmlost noch dramatisiert werden. Bezüglich der Beobachtung der eigenen Person hilft dies auch, ein ausgeglichenes Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Religiöse Erziehung
Die mitmenschliche Wirklichkeit von Streit und Versöhnung hat auch eine religiöse Dimension, wo für Kinder eine "Freundschaft mit Jesus" von Bedeutung ist. Dies wird ihnen deutlich, wenn sie Beziehung mit Jesus pflegen (im Gebet, im Lesen der Bibel) und sich in einer Gewissenserforschung darauf beziehen.
Mehrere biblische Texte (teilweise in Rückbindung an das 4. Kapitel: Die Freunde Jesu) verdeutlichen, was Freundschaft, Gemeinschaft, Konflikte, Sünde, Gewissenserforschung, Reue, Bekenntnis, Wiedergutmachung und Versöhnung bedeuten.
Die Liturgie bzw. die Gebete anlässlich des Empfangs eines Bußsakraments oder bei einem Bußgottesdienst sind Einladungen, Versöhnung als eine Dimension der Freundschaft mit Jesus zu sehen.
Pastoral-katechetische Hinweise
Es gibt keine perfekte Freundschaft. Sogar die besten Freunde haben Meinungsverschiedenheiten und Konflikte. Aber bei ihnen mündet dies immer wieder in Versöhnung - und das vertieft den Zusammenhalt sogar noch mehr als es ohne überwundene Probleme sein würde. - In ähnlicher Weise soll auch Versöhnung mit Gott bzw. Jesus Christus verstanden werden. Es geht um diese Erneuerung und Vertiefung der Freundschaft, wenn "Störendes" besprochen und überwunden wird.
Die Kinder haben bereits Erfahrungen mit dem Bußsakrament gemacht. Hier werden sie ermutigt, diese Erfahrung nicht wieder zu vergessen, sondern bei Gelegenheit darauf zurückzukommen. Wesentlich ist natürlich, wie dieses Gespräch mit dem Priester war und wie sehr die Kinder dabei von Jesus Christus berührt wurden. Heutzutage fühlt sich in unseren Breiten kaum jemand "verpflichtet", das Sakrament der Buße (regelmäßig) zu empfangen. Diese Situation ist aber zugleich eine Chance, es wieder neu zu entdecken als Zeichen und als Angebot der Freundschaft mit Jesus.
Eine Gemeinschaft lebt davon, dass ihre Mitglieder gut miteinander auskommen, nicht nur die miteinander eng befreundeten, sondern auch jene, die einander etwas vorzuwerfen haben. Die Christen stehen unter dem Anspruch, als Gemeinschaft der Freunde Jesu entsprechend zu leben, einander anzunehmen und - wenn nötig - zu ertragen. Für Kinder ist es wichtig, eine solche Gemeinschaft tatsächlich (in der Pfarrei, in einer Gruppe) zu finden - und dabei so viel Rückhalt und Ermutigung zu finden, dass sie auch die Schwächen einzelner bzw. der ganzen Gemeinschaft positiv aushalten - und zu überwinden helfen. Was ihnen in der Schule und im Freundeskreis im Allgemeinen recht gut gelingt, sollte auch in einer kirchlicher Gemeinschaft möglich sein.
Gewissenserforschung gehört zu einem "bewussten Leben" dazu, besonders als Christ. Gewissenserforschung bedeutet jedoch keine Buchführung über gute und schlechte Taten, sondern bemüht sich, die Hintergründe für das eigene Verhalten zu klären. Dann können Kinder (und Erwachsene) auch viel besser an sich arbeiten, als eine bloß quantitative Reduzierung dieser oder jener Sünde anzustreben - das ergibt sich wie von selbst, wenn man sich immer mehr um eine Grundhaltung der Liebe bemüht. Erkannte Sünden aber machen deutlich, dass und in welche Richtung man an sich arbeiten kann - und sind deshalb ein Anknüpfungspunkt für die anstehenden Schritte. Gewissenserforschung und Selbsterkenntnis gehören übrigens eng zusammen. Damit dienen sie dem Aufbau eines angemessenen Selbstwertgefühls, das die eigenen Stärken kennt und zu schätzen weiß, aber auch um die eigenen Schwächen realistisch Bescheid weiß.